
Anzüglich: Zeitlose Mode organic & fair
Bawi Koszednar, Designerin und Gründerin des Wiener Modelabels anzüglich, macht Mode für Frauen, die gleichermaßen Wert auf elegante und außergewöhnliche Schnitte setzen, wie auf eine nachhaltige Produktion. Das Label betreibt seine eigene Herstellungsstätte im peruanischen Cusco und setzt auf Bio Baumwolle. Die fest angestellten Schneiderinnen werden fair entlohnt und stammen zumeist aus prekären Lebenssituationen, haben mit Gehörlosigkeit oder anderen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Die in Maßarbeit hergestellten Kleidungsstücke sind jedoch nicht nur fair, sondern sollen ihrer Trägerin schmeicheln. Der Schwerpunkt liegt auf Kleidern, doch auch Hosen, Mäntel oder Unterwäsche sind Teil des Sortiments, das online und bei verschiedenen Händlern international erstanden werden kann. In einem Interview mit Bawi Koszednar, haben wir unter anderem über die Modeindustrie und die Kaufeinstellung von Konsumenten gesprochen.
Wie kann man das Design des Modelabels beschreiben?
Bawi Koszednar: Wir designen für Frauen und uns ist es wichtig, dass sich unsere Kundinnen in jeder Lebenslage schön, zufrieden und sicher fühlen. Elegante und außergewöhnlich Schnittführungen, ausgezeichnete Passform und komfortable Biobaumwollstoffe machen das möglich.

Foto: Miguel Angel Palomino Garcia
Ist es möglich bei Fair Fashion Trends aufzugreifen?
Bawi Koszednar: Ja natürlich, man kann jeden Trend als Inspiration verwenden und daraus ein klassisches Design entwickeln, das den Esprit eines trendigen Designs hat, aber dennoch als Klassiker ein langfristiges zu Hause im Kleiderschrank findet. Unsere Mission ist es außergewöhnliches, langlebiges, qualitativ hochwertiges Design zu kreieren an dem unsere Kundinnen viel Freude haben.

Foto: Verena Blöchl
Welche Veränderungen waren über die letzten Jahre in der Modeindustrie zu beobachten?
Bawi Koszednar: Der Trend geht definitiv in Richtung Nachhaltiger Konsum. In den letzten Jahren wurden immer mehr Skandale in der Textilindustrie aufgedeckt – das führt zu einem bewussteren Einkaufverhalten der Konsumenten. Auch bei den großen Konzernen wird das Thema Nachhaltigkeit immer häufiger aufgegriffen. Das ist eine sehr positive Entwicklung, bringt aber auch die Gefahr des Greenwashings mit sich.
Was unterscheidet anzüglich von anderen Fair Fashion Anbietern?
Bawi Koszednar: Wir haben unsere eigene Schneidermanufaktur in Cusco, Peru, wo wir ausschließlich für anzüglich produzieren. Alle unsere Mitarbeiter in Peru sind sozialversichert, pensionsversichert, haben einen bezahlten Urlaub und werden über den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn bezahlt. Wir produzieren unsere Kollektionen aus peruanischer Bio Baumwolle die zu den qualitativsten hochwertigsten Baumwollsorten weltweit zählt.
Wie funktioniert die Schulung der Schneiderinnen?
Bawi Koszednar: Wir haben ein Praktikantinnen Programm mit einer lokalen Ausbildungsstätte, neue Mitarbeiterinnen werden von uns eingeschult und ausgebildet. Wir haben wöchentliche Ausbildung und Weiterbildungeinheiten.
Welche Entwicklungen wären für die Zukunft wünschenswert?
Bawi Koszednar: Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass es immer mehr sozialausgerichtete Unternehmen gibt, die eine attraktive Alternative zu den klassischen Großkonzernen bilden können. Zudem wünsche ich mir das Konsumenten wieder kritischer werden und Unternehmen für schlechtes Verhalten verantwortlich machen.

Foto: Miguel Angel Palomino Garcia
anzüglich organic and fair
Theobaldgasse 9/1b
A-1060 Wien
Titelfoto: Verena Blöchl