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Christl Clear über ihr Buch, das jede(r) gelesen haben sollte

Christl Clear aka Christiana Krivan ist aus der österreichischen Influencer*innen, Content Creator*innen und Meinungsmacher*innen längst nicht mehr wegzudenken. Im Gegenteil. Mit ihren Kommentaren zum Weltgeschehen, den großen und kleinen Katastrophen und Freuden des Lebens, hat sich Christl Clear in den letzten Jahren eine treue Followerschaft auf Instagram aufgebaut mit denen sie täglich kommuniziert.

Jetzt ist ihr erstes Buch “Let me be Christl Clear” (bei Kremayr & Scheriau) erschienen. Und es liest sich wie eine Gebrauchsanleitung fürs Leben. Mehr Mut zum “Nein!”, wenn einmal die Selfcare im Vordergrund stehen sollte, mehr Ja zur eigenen Entfaltung und Feminismus. Christl Clear eckt damit auch an. Das ist sie gewohnt und ermutigt andere sich nicht klein zu machen, die eigene Stimme zu erheben und zu sich selbst zu stehen.

Das #jungbleiben Magazin hat Christl Clear zum Talk gebeten. Wir haben über ihr Debüt als Autorin und wie es ist, wenn das Leben mal nicht so flutscht, wie die Kreativität beim nächtlichen Schreiben, geredet. Eine Prise C’est la vie á la Christl Clear können wir allemal gut gebrauchen. Besonders in diesen Zeiten.

 

Wie hast du das gefürchtete “leere Blatt” angegangen und mit welchem Kapitel hast du bei deinem Buch begonnen?

Christl Clear: “Ich fand das leere Blatt um ehrlich zu sein gar nicht so furchterregend, sondern viel mehr aufregend. Merkwürdigerweise habe ich einfach angefangen zu schreiben, um zu sehen wie es sich anfühlt und wie sich ein Kapitel liest und dann habe ich beschlossen, dass ich eine Liste an Themen mache, die ich gern behandeln würde. Das erste Kapitel war damals übrigens ‘Me, Myself and I’.”

Wann ist dir das Schreiben schwer gefallen?

Christl Clear: “Es war nicht das Schreiben das mir schwergefallen ist, sondern sich hinzusetzen, um zu schreiben. Ich war stellenweise fix und fertig. Körperlich, mental und hatte einfach keine Kraft mich aufzuraffen und an den Laptop zu setzen. Zum Teil, weil wir im Lockdown waren und das an sich schon ein Wahnsinn ist bzw. war. On top war ich mitten im IVF-Prozess und bin nebenbei auch noch meinem Job nachgegangen. Es war also oft einfach viel und sich dann hinzusetzen und zu schreiben, hat sich manchmal wie Hochleistungssport angefühlt.”

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Und wann war es besonders leicht?

Christl Clear: “Nachts oder ganz früh ist es oft einfach besser geflutscht. Da ist die Welt noch ganz leise und niemand wollte etwas von mir.”

“Beim Schreiben dieser persönlichen Dinge habe ich mich ehrlich gesagt darauf gefreut, dass es tausende Menschen lesen werden.” – Christl Clear

Welche Message ist dir besonders wichtig, die du deinen Leser*innen mitgeben möchtest?

Christl Clear: “Dass es okay ist, wenn es nicht nach dem Plan der Gesellschaft läuft. Dass niemand, aber auch wirklich niemand perfekt ist und aber jeder Fehler macht und dass es wichtig ist, dass wie Frauen und weiblich gelesene Menschen sich solidarisieren und zusammenhalten, damit mehr weiter geht in Sachen Frauenrecht und Gleichberechtigung.”

 

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Du erzählst in deinem Buch sehr persönliche Dinge. Ist dir das Schreiben dafür schwer gefallen, vor allem wo du weißt, dass es tausende Menschen lesen?

Christl Clear: “Beim Schreiben dieser persönlichen Dinge habe ich mich ehrlich gesagt darauf gefreut, dass es tausende Menschen lesen werden. Ich weiß, dass es massenhaft Menschen da draußen gibt, die in ihrer Kindheit arm waren und/oder es jetzt noch sind. Ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die gern Kinder hätten und bei denen es – aus welchem Grund auch immer – nicht klappt. Mir war klar, dass sich viele andere Personen mit den Dingen, die ich in meinem Buch schreibe, identifizieren können und mit diesem Wissen im Hinterkopf, habe ich es nicht als negative Sache gesehen, dass ich Einblick in mein Leben gebe, sondern als etwas positives. Also habe ich einfach geschrieben. Je nach Thema ist es mir manchmal leichter und manchmal schwerer gefallen, aber es war jedes Mal, wenn ich mit dem Kapitel fertig war so erleichternd und fast schon heilend.”

Du hast mehr oder minder ein Sachbuch bzw. eine Gebrauchsanweisung fürs Leben geschrieben. Würdest du auch einmal einen Roman angehen?

Christl Clear: “Hahaha, das ist eine sehr lustige Art und Weise das Buch zu beschreiben, but I guess I’ll take it. Ich glaube nicht, dass ich einen Roman schreiben würde, dafür fehlt mir einfach die Fantasie.”

 

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Die Frage wurde schon von einer deiner Follower*Innen gestellt, aber wir stellen sie jetzt hier trotzdem noch einmal: Wird es ein zweites Buch geben?

Christl Clear: “Mein Buch ist noch nicht mal einen Monat draußen und wenn ich ganz ehrlich bin, realisiere ich gerade erst, dass ich das geschafft habe. Ich bin an so vielen Orten mit meinen Gedanken, aber noch nicht beim zweiten Buch.”

Gibt es Tipps, die du mit jenen sharen möchtest, die auch einmal ein Buch schreiben möchten?

Christl Clear: “Wenn euch niemand anfragt, pitched eure Buchideen einfach an Verlage. Achtet dabei darauf, dass ihr euch mit dem Verlag identifizieren könnt und wenn es dann so weit ist, mietet euch in ein Hotelzimmer ein oder fahrt alleine weg, um möglichst viel weiter zu bringen. Man unterschätzt wie laut die eigene Welt sein kann und wie oft am Tag ein Handy piepsen kann, obwohl man kaum noch Notification aktiviert hat.”

 

Fotos: Christl Clear, Xenia Trampusch, Kremayr & Scheriau

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