Christl Clear Swimmwear

“Mach es zu deinem EBENBILD!”, sagt Christl Clear

Christiana Krivan alias Christl Clear steht als “Sinnfluencerin” an der Spitze der österreichischen Content Creators. Stillstehen ist für die Wienerin nicht so ganz im Repertoire und so kann man sich sicher sein, dass Mrs. Clear immer ein neues Projekt aus der Tasche zaubert, das ihre Message in die Welt trägt. 2021 stellte sie ihr Buch “Let me be Christl Clear” vor, jetzt kommt eine eigene Bademodenkollektion hinzu, die sie mit der nachhaltigen Unterwäschemarke EBENBILD aus Wien entwickelte.

“Nicht jammern, sondern einfach besser machen”, scheint stets Christls Motto zu sein und so begab sie sich auf die Suche nach Profis, die ihre Ideen umsetzten. Mit nachhaltigen, recycelten Materialien wird gearbeitet, produziert auf Bestellung. Ein Badeanzug, zwei Bikini-Oberteile und zwei Bikini-Höschen sind es geworden, die man auch wenden kann, was den Nachhaltigkeitsfaktor gleich noch einmal multipliziert.

Das #jungbleiben Magazin hat mit Christl Clear über ihre Liebe zu Mode und die Wichtigkeit von Repräsentanz verschiedener Körpertypen geredet.

christl clear

Was war dir bei der Entwicklung der Kollektion wichtig? 

Christl Clear: “Grundsätzlich wollte ich Bademode machen, die Spaß macht, qualitativ hochwertig, vielseitig und passend für fast jeden Körpertyp ist. Ich selbst trage XL. Swimwear zu finden, die schön ausschaut und nicht suggeriert, dass man etwas kaschieren sollte, ist wirklich nicht leicht.”

Kleidung in großen Größen ist oft so ausgelegt, dass man etwas an seinem Körper verstecken möchte. Als mehrgewichtige Person wird es damit fast unmöglich gemacht sich in der eigenen Haut wohlzufühlen.

Wie ist es dazu gekommen? Hat dich EBENBILD angesprochen oder umgekehrt

Christl Clear: “Also ich habe Jenny und Sophie von Ebenbild gefragt, ob sie Lust hätten eine Capsule Collection mit mir zu kreieren. Und so hat eines zum anderen geführt. Sie haben Stoffproben aus Italien besorgt, ich hab die Farben ausgesucht. Dann haben wir mit den Schnitten hin und her probiert und nach ein paar Fittings, waren wir gefühlt schon fertig und beim Shooting. Das ist alles innerhalb von fünf Monaten passiert! Rückblickend ein Wahnsinn, aber es hat so viel Spaß gemacht. Für mich ist es schwer beeindruckend zu sehen, wie Jenny und Sophie alles selbst mit der Hand nähen. Vor allem, da ich nicht einmal gescheit einen Knopf annähen kann.”

christl clear

Du hast deine Kollektion mit vielen Frauen in deiner Kampagne vorgestellt – wie war das Shooting dazu?

Christl Clear: “Die beiden Shooting-Tage waren die Definition von inspirierend. Ich fühl mich ja prinzipiell sehr wohl, wenn ich von vielen verschiedenen Frauen umgeben bin, aber zu sehen, wie sich alle so gut verstanden haben, obwohl sie sich nicht kannten, war richtig schön. Der Vibe war schwesterlich und alle haben sich gegenseitig unterstützt und angefeuert. Genauso wie wir es im echten Leben auch machen sollten.”

Ich wünsche mir die Normalisierung von nicht-normschönen Menschen. Nicht nur in der Mode, sondern generell.

Plus Size ist in der Modewelt mittlerweile angekommen, wenn auch nicht überall. Was vermisst du noch dabei?

Christl Clear: “Ich bin kein Fan davon, dass wir auf Grund unserer Kleidergröße kategorisiert werden. Was mir also fehlt, ist die Selbstverständlichkeit mit der jeder Körper stylish eingekleidet werden kann. Auch in puncto nachhaltiger Mode. Kleidung in großen Größen sind so oft darauf ausgelegt, dass man etwas an seinem Körper verstecken möchte, dass es als mehrgewichtige Person fast unmöglich gemacht wird sich in der eigenen Haut wohlzufühlen. Muster, Drapierungen, gedeckte Farben usw. sind die Norm für große Größen – das ist schade und vor allem überholt.”

christl clear

Wann hast du dich darüber das letzte Mal geärgert, dass Plus Size wie eine Bonusaufgabe von der Modebranche behandelt wird? 

Christl Clear: “Mir ist letztens passiert, dass ich mich bei der Modenschau eines Labels in einen Look an einem dicken Model verliebt habe und als ich ihn kaufen wollte, haben sie mir gesagt, dass es eine Spezialanfertigung für die Runway-Show war und sie nur bis L produzieren. Das ist in Anbetracht der Tatsache, dass die österreichische Durchschnittsfrau Konfektionsgröße 42 trägt sehr bitter. Ich wünsche mir also die Normalisierung von nicht-normschönen Menschen. Nicht nur in der Mode, sondern generell. Genau das wollte ich mit den Bikinis und dem Badeanzug, den Ebenbild und ich gemeinsam kreiert haben, widerspiegeln.”

Verrate uns bitte: Wie wirst du im Sommer deine EBENBILD Pieces kombinieren? 

Christl Clear: “Ich kann es kaum erwarten auf Urlaub zu fahren und fast nur meine eigene Swimwear mitzunehmen. Die Christl Clear x EBENBILD Bademode, Bikinis und Badeanzug, ist wendbar. Das heißt, ich reise mit 4 Teilen und habe aber 8 Teile zur Verfügung, die alle unterschiedlich kombiniert werden können. Den Swimsuit habe ich letztens zu Jeans und Jeansjacke mit hohen Schuhen auf einer Party getragen. Das war richtig cool. In Zeiten wie diesen, sieht man das ja glücklicherweise alles nicht mehr so eng. Da kann man Swimwear auch einfach als Oberteil tragen. Mein nächstes Outfit ist ein Hosenanzug, dazu das Bikini-Oberteil als Top, kombiniert mit Sneakers. Da weiß ich jetzt schon, dass das ein extrem stylischer Look sein wird.”

 

Fotos: Marion Ida | Die Ida

 

16. Mai 2023
Vöslauer x Ursula Futura: Vesele. Karaffen aus recycelten Vöslauer Glas-Mehrwegflaschen
1. Juni 2023
Andrea Zsutty im #jungbleiben Portrait

Kommentieren

Die E-Mail Adresse wird auf der Website nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet und müssen ausgefüllt werden.