
Clemens Keller, Geschäftsführer von Mayer am Pfarrplatz, im Gespräch
Wo Beethoven während seiner Zeit in Heiligenstadt an der berühmten 9. Symphonie gearbeitet hat, befindet sich heute der Heurige Mayer am Pfarrplatz. Gleich neben Wiens ältestem Wirtshaus, dem Pfarrwirt. Dort verwöhnt man seine Gäste mit bodenständiger, regionaler Kost, hauseigenem Wein und beim Heurigen mit echter Wiener Heurigenmusik. Clemens Keller, Geschäftsführer der Pfarrplatz-Betriebe spricht über den besonderen Charme und die spannende Geschichte des Hauses.
Wie würdest du den Heurigen MAYER AM PFARRPLATZ jemandem beschreiben, der noch nie dort war?
Einzigartig. Unverwechselbar. Authentisch. Der Inbegriff der Wiener Heurigenkultur.
Was macht einen guten Heurigen aus?
Das Ambiente. Und dass er kein Restaurant ist und zu keinem werden darf. Ein Heuriger ist ein Heuriger mit ehrlichen, bodenständigen Produkten. Wichtige Eigenschaften sind außerdem Gemütlichkeit, Wiener Heurigenmusik, beste regionale Schmankerl und natürlich besonders guter Wein.
Euer Betrieb hat eine lange Geschichte. So hat etwa Ludwig van Beethoven auch 1817 am Pfarrplatz gewohnt. Gibt es noch weitere, erzählenswerte Anekdoten?
Unser Pfarrplatz ist ein historischer, magischer Ort. Das spürt man bereits, wenn man ihn betritt. Auch unser Wirtshaus Pfarrwirt – das gleich nebenan liegt – hat eine große Geschichte. Es ist das älteste Wirtshaus Wiens. Während seiner Zeit in Heiligenstadt wohnte Ludwig van Beethoven am Pfarrplatz und arbeitete dort an seinem größten Werk, der 9. Symphonie. All das und noch mehr interessante Anekdoten ist auch nachzulesen in unserem kürzlich veröffentlichten Buch „Pfarr Platz Wien Wein“. (http://shop.pfarrplatz.com/de/buecher.html)
Wolltest Du eigentlich schon immer Gastronomen werden?
Ja! Das war immer meine große Leidenschaft. Schon als Kind durfte ich in den Ferien bei Freunden in einem Lokal in der Steiermark mithelfen. Diese Leidenschaft hat mich bis heute nicht losgelassen – wenngleich die Branche immer herausfordernder wird.
Was denkst Du macht Euren Erfolg aus? Was schätzen eure Gäste besonders?
Mein großartiges Team macht unseren Erfolg aus und ich bin deshalb auf jeden einzelnen unglaublich stolz. Wir verkaufen ein Gesamtpaket an unsere Gäste – das fängt beim schon beleuchteten Hof an und endet bei einer herzlichen Verabschiedung. Unsere MitarbeiterInnen arbeiten mit Herzblut im Hintergrund und unsere Gäste schätzen diese Arbeit und schenken uns ihr Vertrauen. Wir machen hier eine ganz ehrliche Gastronomie und bleiben uns in jeder Linie treu. Manchmal braucht es dann etwas länger bis sich der Erfolg einstellt – aber dafür ist er langfristig. Das ist auch wirklich täglich harte Arbeit.
Hast Du Vorbilder, die Dich als Gastronomen inspiriert haben?
Ich denke, wir haben uns von vielen Kollegen einfach das Beste „herausgepickt“, uns inspirieren lassen und daraus ein spannendes Paket geschnürt. Es freut uns natürlich sehr, dass dies auch bei unseren Gästen so gut ankommt. Die größte Inspiration sind jedoch die Wünsche unserer Gäste. Diese verändern sich zwar auch oft, aber darauf muss man sich flexibel einstellen! Darüber hinaus macht das auch Freude und hält fit.
Gibt es etwas, das ihr kulinarisch noch lernen oder ausprobieren möchtet?
Vor Jahren war unser Wunsch, dass wir mitten in den Wiener Weinbergen ausschenken möchten – ganz einfach mit Brot, Speck, Käse, und Wein, dafür aber von höchster Qualität! Und ja: Dies ist uns gelungen mit unserer jungen, ganz unkomplizierten Buschenschank Mayer am Nussberg (www.mayeramnussberg.at). Wer weiß, vielleicht haben wir bereits die nächsten Pläne im Kopf! Aber wir möchten unsere Gäste weiterhin überraschen und wenn wir dies nun erzählen würden, so wäre es bekanntlich keine Überraschung mehr. Aber soviel sei verraten: In Kürze entsteht beim Mayer am Pfarrplatz etwas ganz Besonderes.
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