Der Jogi Interview Fleischer

DER JOGI im #jungbleiben Portrait

Der Jogi liebt Fleisch, genau genommen Rindfleisch. Regionalität, Transparenz und Nachhaltigkeit spielen dabei eine besondere Rolle. In seiner Fleischerei, die sich in einem kleinen Dorf im schönen Bregenzerwald befindet, achtet er ganz genau auf die Geschichte jedes Rinds, das bei ihm verkauft wird.

Sein besonderes Markenzeichen ist aber dennoch etwas ganz anderes: Seine unkonventionelle Frisur sticht einem als erstes ins Auge. Aber auch seine kleine Fleischer-Stube, was einst das Haus seiner Großmutter war, ist auf jeden Fall sehenswert. Wir haben Jogi getroffen und durften spannende Dinge über ihn und seinen Beruf erfahren:

 

Wie würdest du dich in 5 Worten beschreiben?

Amazing, gorgeous, wild, handsome, intellidschent.

 

Der Jogi Interview Fleischer

 

Du bist nun von Beruf aus Fleischer – ein ziemlich untypischer Job in dieser Generation. Wie bist du dazu gekommen?

Eigentlich bin ich gelernter Elektriker und Gas-, Wasser-, Heizungsinstallateur. Das sind offenbar super Voraussetzungen um ins Fleischergewerbe einzusteigen. 🙂

 

Was zeichnet dein Unternehmen aus und was ist dir bei deiner Mission besonders wichtig?

Ganz oben steht die Regionalität und das bedeutet bei mir „Bregenzerwald“. Der geschäftliche Spielraum, auf den ich mich eingeschränkt habe, bezieht sich auf dieses Gebiet. Das heißt, das alle Handlungsschritte, von der Aufzucht über die Schlachtung, Reifung und Zerlegung, bis hin zu dem Stück Fleisch oder fertigen Produkt, das bei mir über die Ladentheke geht, sich auf dieses Gebiet beschränken.

 

Du spezialisierst dich auf Rindfleisch. Was ist daran besonders?

Die Vielfalt in Bezug auf Geschmack und Verwendung fasziniert mich bei diesem edlen Tier. Besonderen Gefallen finde ich an alten Rassen. Diese passen sich perfekt an die drei Stufen-Bewirtschaftung in dieser Talschaft an.

 

 

 

Bei dir trifft Tradition auf ausgeflippte Extravaganz. Wie lässt sich beides vereinen? 

 

In meinem Geschäft gehts um Ehrlichkeit und Transparenz, da ist grundsätzlich wenig Platz für Ironie.

 

Aber ich bin halt wie ich bin und lasse mich nicht verdrehen. Das polarisiert und kommt bei manchen gut an. Zum Glück habe ich nicht das Bedürfnis jeder:m zu gefallen. Ausserdem lebt es sich leichter, wenn man sich selbst nicht all zu ernst nimmt…

 

Wie wichtig ist dir Nachhaltigkeit in deinem Betrieb?

Wenn ein:e Unternehmer:in auf ökologisch geschlossene Kreisläufe, Tierwohl in kleinstrukturierten regionalen Betrieben, Wertschätzung sowie Wertschöpfung gegenüber Mensch und Tier achtet, kann man das wohl mit diesem Wort “Nachhaltigkeit” zusammenfassen.

 

Du sagst oft, dass dir die Geschichte der Rinder, die du verarbeitest, wichtig ist. Wie kontrollierst du die?

Die schwierigste Aufgabe für mich ist die Qualität konstant auf höchstem Level zu halten. Das Bedarf jahrelanger Vorausplanung und engste Zusammenarbeit mit den Erzeuger:innen. Dadurch sehe ich wie die Tiere bei den Bäuer:innen aufwachsen. Für mich öffnet sich also ganz automatisch ein tiefer Einblick in die Strukturen dieser Betriebe und die Geschichten ihrer Tiere.

 

 

Der Jogi Interview Fleischer

 

Gerade viele jüngere Menschen gehen den Weg in Richtung Vegetarismus & Veganismus und weg vom Fleischkonsum. Was sind deine Gedanken dazu?

 

Bewundernswert finde ich alle Menschen, die sich bewusst Gedanken über ihren Konsum machen.

 

Dazu gehören die Meisten der Menschen, die sich für eine fleischlose Ernährung entscheiden. Das Schnitzel kommt nicht einfach aus dem Kühlschrank, genauso wenig wie die Avocado. Da steckt ein “Bisserl” mehr dahinter.

 

Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Die Weltherrschaft.

 

Was bedeutet #nachhaltig jungbleiben für dich?

Sachen fertig denken. Global denken, lokal handeln.

 

Ohne, mild, oder prickelnd?

DER JOGI

 

Fotos © klebermetzler

Fotos © lukashämmerlefotografie

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