Die Geschichte dahinter: Haubenkoch Fabian Günzel über seine Tattoos

Haubenkoch Fabian Günzel erzählt im Interview über seine Leidenschaft für Tattoos. Was ist die Geschichte hinter seiner ersten Tätowierung und welche Themen hat er bereits auf seiner Haut verewigt?

Hi Fabian, wann hast du das erste Mal daran gedacht, dich tätowieren zu lassen?

Das war relativ früh, mit 17 oder 18 Jahren. Einige meiner Freunde haben eigene Tattoo-Studios und generell waren viele Menschen aus meinem Umfeld tätowiert. So bin ich dann auch reingerutscht.

Welche Bedeutung steckt konkret hinter deinen Tattoos?

Mein linker Arm besteht aus Heiligenfiguren – die heilige Mutter Gottes steht für meine Mutter. Ich bin kein streng gläubiger Christ, für mich war es ein Symbol, das jeder kennt. Ich wollte mir jedoch nicht einfach ein Bild meiner Mutter tätowieren lassen. Das klassische „I love Mama“ fände ich trotzdem ganz cool. Der rechte Arm wurde freihändig tätowiert. Ich sehe das als eine hohe Kunst an. Der Tätowierer hatte zwei Fixpunkte mit einem Edding markiert und hat dann darauf lostätowiert. Speziell die Makel an diesem Tattoo mag ich sehr gerne.

Und was ist dein liebstes Tattoo?

Mein letztes Tattoo: Es gibt da ein klassisch deutsches Sprichwort, das lautet „Nagel mir keinen Pudding ins Knie“ und steht für Leute, die den ganzen Tag einfach nur Bullshit reden, denen du nicht zuhören möchtest. Das hab ich mir aufs Knie tätowieren lassen. Es ist für mich ein gutes Statement, das gefällt mir.

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Gehen Menschen anders mit dir um, weil du tätowiert bist?

Das kommt darauf an, ob ich in einem Gespräch im Anzug oder Pullover dasitze, oder mich in einer Situation befinde, wo man es sofort sieht und sich jeder gleich eine Meinung bilden kann. Es ist ja der erste Eindruck, der zählt. Jeder ist oberflächlich – ob man es zugibt oder nicht. Manche sind dann schon schockiert. Ich hatte jedoch noch nie Berührungsängste mit tätowierten Menschen. Sogenannte „links-außen-Typen“ fand ich immer schon cool.

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Hattest du bestimmte, positive oder negative, Erfahrungen, die mit deinen Tattoos zu tun hatten?

In einem kleineren Dorf bin ich im Freibad einer etwas älteren Dame begegnet, die mit ihrem Enkel gerade baden gehen wollte. Als sie mich gesehen hat, hat sie den Jungen abrupt an die Hand genommen und die Seite gewechselt. Das war für mich aber eher amüsant, ich fühle mich dabei nicht angegriffen.

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Welche Gedanken gehen dir durch den Kopf wenn du beim Tätowierer liegst?

Wenig eigentlich, es ist mehr eine Art Therapiesitzung für mich. Alle Tätowierer, die ich kenne, sind ziemlich coole Typen – Künstler, die um die Welt gekommen sind. Es sind sehr eigene Typen, sie rauchen viel, trinken, kommen gerne auch mal etwas unpünktlich. Ich unterhalte mich sehr gerne mit ihnen. Ich habe aber schon mal erlebt, dass sich im Nebenzimmer eine Frau tätowieren hat lassen, die hat tatsächlich mit ihrem iPad einen Film gesehen.

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Hast du dir irgend etwas Spezielles vorgenommen, was als Nächstes kommt?

Ich möchte zum Beispiel den linken Arm weiter ausbauen. Wenn ich mal Kinder habe vielleicht mit einem Baby-Fingerabdruck. Aber es kommt eigentlich immer so aus dem Moment heraus, das kann ich noch nicht sicher sagen.

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