Die Geschichte dahinter: Sarah Rainer im Interview

Rose, Schmetterling, Anker, Lady, Herz & Wal: Ganz „Old School“ sind die Motive der Tattoo-Sonderedition. Zu bestaunen sind die Kunstwerke nicht nur auf den Etiketten der Vöslauer Glasflaschen, sondern auch auf der Haut von sechs Personen. Eine von ihnen: Sarah Rainer.

Hi Sarah, was war Dein erstes Tattoo, was war die Geschichte dahinter?

Mein 1. Tattoo ließ ich mir ziemlich spät machen – da war ich schon 19 Jahre alt: Ein roter High Heel mit einem lateinischen Spruch. Die Geschichte dahinter war, dass ich mir mehrmals an diesem Fuß Verletzungen zugezogen habe und auch oft an dieser Stelle operiert wurde. Es ist auch alles gut ausgegangen und ich wollte mich daran erinnern. Darum die Tätowierung genau an dieser Stelle. Und nein, der High Heel war nicht schuld;-),  das war ein Snowboardunfall.  Der lateinische Spruch bedeutet im Wortlaut: 1000 Schritte von hier. Für mich steht dies für den ziemlich langen Weg zur Genesung.

Welches ist Dein Lieblings-Tattoo und warum? 

Mein Lieblings-Tattoo ist ein Kompass (es war mein 2. Tattoo mit 20 Jahren). Es befindet sich an der Seite nahe am Herzen Statt den üblichen vier Himmelsrichtungen habe ich meinen Oma, meine Opa , Mama und Papa tätowiert. Dieses Tattoo erinnert mich an meine Familie. Der Kompass als Symbol, dass sie mir immer wegweisend zur Seite steht. Als ich das Tattoo präsentiert habe, war ich überrascht, als Opa, der eigentliche Tattoo Gegner ist, sich sehr gefreut hat.

Was bedeuten Deine Tattoos für Dich? Wie reagieren andere darauf?

Meine Tattoos sind irrsinnig wichtig für mich, denn hinter jedem Tattoo steht eine eigene Geschichte. Und alle Geschichten erinnern mich an Erfahrungen und Lebensabschnitte. Eines ist aus beispielsweise aus London, eines aus Dublin. Und alle zusammen bedeuten für mich wertvolle Erinnerungen. Die Leute schauen zwar, aber ich habe noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Viele Leute fragen provokant, ob echt ein Sinn hinter den Tattoos steht. Aber meistens war die Reaktion sehr positiv. Wenn man die Geschichte und die Bedeutung dahinter erklärt, verstehen die Leute, warum einem das Tattoo so wichtig ist. Bisher habe ich auch immer in realtiv konservativen Unternehmen gearbeitet, da merkt man schon, dass die ältere Generation etwas skeptischer ist. Und meine Tattoos werden nicht versteckt.

Ist das Tattoo an sich eine künstlerische Ausdrucksform für Dich, eine Möglichkeit mit anderen zu kommunizieren?

Nein – für mich jedenfalls nicht. Aber: Jeder Tätowierer ist ein Künstler, dem man vertraut seine Haut anvertraut. Und ein Tattoo bleibt ja für immer. Daher ist der Beruf an sich schon eine Kunst, die ich sehr bewundere.

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Haben Dich Deine Tätowierungen verändert?

Nicht, nicht wirklich – man wird ja nur ein bisschen bunter, aber es sagt ja nichts über mich selbst als Person aus. Natürlich bin ich an sich schon etwas selbstbewusster, weil ich mich das traue.

Wie würdest Du den Stil Deiner Tattoos beschreiben?

Ich habe da keinen eigenen Stil. Bei mir ist alles kunterbunt durchgemischt. Von Old School bis hin zu neueren Stilen ist alles dabei. Wie es mir gefällt.

Wie suchst Du Dir Deine Motive aus?

Jedes einzelne wurde bisher gezeichnet bzw. ich hatte schon eine Vorstellung davon. Soll ja etwas sehr individuelles und persönliches sein. Sicher schaut man sich um, aber ich versuche immer , das Sujet abzuwandeln.

Möchtest Du Dir weitere Tattoos stechen lassen?

Ja, auf jeden Fall, es geht weiter und ich muss zugeben, es ist kleine Sucht. Jedes Jahr kommt eines dazu. Im letzten Jahr waren es schon 3. Insgesamt sind 9 Tattoos.

Hast Du ein Motto, das Du uns mit auf den Weg geben möchtest?

Jeder soll sich genau überlegen, was er möchte. Tattoos sind etwas Bleibendes und kein Trend. Es sollte eine wichtige Bedeutung für jeden haben. Die Meinung anderer Sollte einem dabei egal sein, es  geht darum, deinen eigenen Stil.

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