
Die Revolution “sneaked” rein
Sneaker haben in den letzten Jahren in der Modebranche einen bleibenden Eindruck hinterlassen und sind wohl gekommen, um noch viel länger zu bleiben. Dass man sie mittlerweile überall sieht – und in allen Kombinationen – ist ein Indiz, dass sie der neue Klassiker sind. Der High Heel des neuen Jahrtausends. Spazierten die Römer in Sandalen, ist es unsereins, das auf High-Tech Sohlen läuft. Und das nicht zu knapp. Die Branche boomt und darf sich über reißenden Umsatz freuen.
Doch das hat auch Folgen, denn Sportschuhe gehören zu den umweltunfreundlichsten Dingen in unserem Kleiderschrank. Das hängt vor allem mit dem hohen Plastikanteil zusammen, der dafür benötigt wird. Mehr als 12 kg Co2 werden für die Produktion eines Sneakerpaars erzeugt. Wer dem entgegensteuern will, der hat allerdings bereits einige Auswahl. Egal ob sie aus recyceltem Plastik oder pflanzlichem Ausgangsmaterial hergestellt werden – die Produktionswege sind vielfältig und haben eines gemeinsam: Sie machen unsere Füße nicht nur “grüner”, sondern auch den Planeten.
Veja
Die Vorreiter-Marke schlechthin, wenn es darum geht Ökologie in die Sneaker-Welt zu bringen. Veja wurde 2005 in Frankreich gegründet und verkauft mittlerweile über 500.000 Paare pro Jahr weltweit. Das besondere an den Veja Sneakers: Die Sohlen werden aus Naturkautschuk hergestellt, der von nachhaltigen Produzenten im Amazonas “abgezapft” wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen Plastiksohlen ist der Kautschuk nicht nur sehr robust, sondern auch leicht wieder abbaubar und hinterlässt damit im Endeffekt keinen Müll. Für den Oberteil der Schuhe werden Plastikflaschen von brasilianischen Straßen recycelt und dürfen sich so über ein zweites Leben freuen!

Foto: Veja
Flamingo’s Life
Wer auf Retro steht, der wird mit den spanischen Sneakern von Flamingo’s Life endlich die perfekte Verbindung zwischen klassischem Sneaker-Design und Nachhaltigkeit gefunden haben. Was hier aus Getreiderückständen “gebacken” wird, ist schon beachtlich. Damit der Schuh für das gute Gewissen auch so richtig punkten kann, wird hier auf eine Kautschuksohle zurückgegriffen sowie Bio-Baumwolle. Für jedes verkaufte Paar wird übrigens Plastik aus dem Meer gefischt. Dafür wird mit der WFO Foundation kooperiert, die sich zum Ziel gesetzt hat die Ozeane plastikfreier zu machen.

Foto: Flamingo’s Life
Ethletic
Die deutsche Sneakermarke glänzt mit seiner veganen Produktion und hat sich darüber hinaus auch noch kräftig in puncto faire Arbeitsbedingungen stark gemacht und spendet pro verkauftem Paar an die Talon Fairtrade Workers Welfare Society, eine Gemeinschaft, die sich um das Gemeinwohl von Arbeitern kümmert. Auf der Website von Ethletics stellen sie außerdem jene Näher und Näherinnen vor. Darüber hinaus wird Bio-Baumwolle verarbeitet, die von Kleinbauern kommt und der Kautschuk wird von zertifizierten Betrieben in Sri Lanka bezogen.
N’go
68 Prozent aller Materialien, die in den N’go Schuhen aus Vietnam verarbeitet werden, sind recycelt worden. Das Projekt zweier Schulfreunde wurde im französischen Nantes gestartet. Mittels Crowdfunding und viel Einsatz haben die beiden es geschafft, dass sie mittlerweile auch mit dem Verkauf der Schuhe Schulen in Vietnam finanziell unterstützen. Wer seine N’go Schuhe übrigens nicht mehr möchte, kann sie an die Marke zurück schicken. Diese repariert sie dann und verkauft sie weiter. Sind die Sneaker nicht mehr recycelbar, werden sie in ihre Einzelteile zerlegt und wiederverwertet.
All Birds
Was wäre, wenn man den nicht nur den “most comfy” Turnschuh erfinden würde, sondern diesen auch noch nachhaltig macht? Merinowolle oder Eukalyptusfasern werden von All Birds dafür eingesetzt und diese sind natürlich nur von nachhaltigen Lieferanten. Das Ziel ist es einen Zero-Emission-Sneaker zu erzeugen, der das beste Laufvergnügen bietet und dabei auch noch den Fuß unterstützt. All Birds, die aus Neuseeland stammen, setzen dabei auf komplett abbaubare Materialien, die auch in der Natur vorkommen. “Mother Nature made us do it”, ist deswegen auch der Slogan, den man bei All Birds überall findet.

Foto: All Birds