
Einkaufen und Wohlfühlen im kleiderzimmer
Das kleiderzimmer ist keine Boutique, sondern ein ganz eigenes Konzept, denn in dem Geschäft im Freihausviertel an der Wieden, steht der Wohlfühlfaktor im Vordergrund. Genauso aber auch die Liebe zu verschiedenen Materialien, Mode und das Thema der Nachhaltigkeit.
Shoppen soll den Kunden hier genauso viel Spaß machen, wie Besitzerin Barbara Bruckner-Brauner in ihren geliebten Italien urlauben, wie sie erzählt. Und der emotionale Faktor ist ihr dabei sehr wichtig: Reinschlüpfen und wohlfühlen.
Im kleiderzimmer sollen künftige „Lieblingsteile“ gekauft werden, die beim Tragen eine schöne Erinnerung an einen entspannten Shoppingnachmittag auslösen. Es findet sich eine bunte Mischung aus verschiedenen Labels, so zum Beispiel DRYKORN, Closed, Beck Söndergaard oder Herzen’s Angelegenheit.
Wir haben Barbara Bruckner-Brauner, die den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hat, gefragt wer sich sich hinter kleiderzimmer verbirgt:
Was für einen Stellenwert hat Mode für Dich?
Barbara Bruckner-Brauner: Berufsbedingt einen sehr hohen, aber davor auch schon. Ich liebe shoppen einfach: Durchprobieren, inspirieren lassen, neu kombinieren! Das heißt aber nicht, dass ich jeden Trend bedingungslos mit mache. Ich suche für mich das raus was passt – auch im Geschäft!
Wo shoppst Du gerne?
Barbara Bruckner-Brauner: Ich hasse große Geschäfte und shoppe am liebsten in kleinen Geschäften oder am allerliebsten im Urlaub, den ich meistens in Italien verbringe. Ich liebe aber auch Vintage-Mode und gehe gerne zu Flohmärkten und Kleidertauschparties. Mein Schrank ist ein bunter Mix aller möglichen (und unmöglichen) Labels.
Wo findet man dich, wenn du nicht gerade im Shop bist?
Barbara Bruckner-Brauner: Am Spielplatz mit der Kleinsten, kochend zuhause, brunchend im Zweitbesten, am Neusiedlersee und – wenn es die Zeit zu lässt – am liebsten in Italien am Meer!
Wie kam es dazu, dass Du das kleiderzimmer eröffnet hast?
Barbara Bruckner-Brauner: Den Traum vom eigenen Geschäft hatte ich schon als kleines Kind, aber den Mut dazu, den Traum Realität werden zu lassen, habe ich dann eigentlich zufällig gefunden…
Ich hatte einen Job in der Immobilienbranche und war bis zur Karenz mit meinem dritten Kind, 15 Jahre in diesem Bereich tätig. Als die Kleinste dann 3 Monate alt war, erfuhr ich, dass ein Geschäftslokal, in dem Haus in dem wir seit mittlerweile 16 Jahren wohnten, frei wird. Plötzlich musste ich ziemlich kurzfristig eine Entscheidung treffen – gefühlsmäßig war das, als würde ich kurz vor dem Bungeejumping-Absprung stehen und mir überlegen, ob ich das überhaupt will.. UND ICH WOLLTE!
Im kleiderzimmer kann man einen „skandinavischem Touch“ entdecken. Was hat damit auf sich?
Barbara Bruckner-Brauner: Das liegt an meinem persönlichen Geschmack. Ich liebe skandinavisches Design im Allgemeinen. Insbesondere Möbel haben es mir angetan. Damit meine ich aber weniger Ikea! Der Tisch und das Sideboard im kleiderzimmer sind zB aus Dänemark. Sie standen einst im Büro meines Großvaters.
Wie wichtig ist Dir Nachhaltigkeit und faire Produktion?
Barbara Bruckner-Brauner: Sehr wichtig. Ich lebe sehr bewusst und versuche dieses Bewusstsein auch in meinem Betrieb umzusetzen. Meine Produzenten haben ein hohes Bewusstsein in Bezug auf Produktionsstätten und Nachhaltigkeit. Meine Sackerl werden von einem Sozialprojekt aus gelesenen Zeitungen produziert und meine Rechnungen auf Recyclingpapier gedruckt. Reinigen tue ich nur mit biologisch abbaubaren Mitteln!
Wer jetzt Lust bekommen hat, im kleiderzimmer vorbei zu schauen, der kann das ab sofort im 4. Wiener Gemeindebezirk in der Margarethenstraße 39.
Fotos: Valerie Voithofer