Galeristin Nathalie Halgand im jungbleiben Portrait

Wiens Kunstszene hat viel zu bieten. Beinahe jeden Tag eröffnen Ausstellungen auf internationalem Niveau, es gibt viele spannende Talks und man spürt, dass ein frischer Wind in der Stadt angekommen ist. Das liegt sicher auch an der neuen Generation an Galeristen wie die junge Wiener Galeristin Nathalie Halgand. Nach ihrem Studium lernte sie Nicholas Platzer und damit auch rasch das Handwerk als Galeristin kennen, bis sie 2016 schließlich ihre eigene Galerie beim Wiener Naschmarkt gründete. Ende 2018 beschloss sie wieder neue Wege zu gehen. Das #jungbleiben Magazin bat die Galeristin um einen persönlichen Einblick in ihr Leben. So fragten wir sie unter anderem, wie sie sich selbst in 5 Worten beschreiben würde.

Nathalie Halgand in 5 Worten. 

 

 

Disziplin liegt sicher in ihrem Lebenslauf und gehört zu ihrem ganz normalen Arbeitsalltag: Ausstellungen organisieren, Förderungen, Verkäufe, Reisen und dabei immer ein Ziel vor Augen haben.

 

Wie kam deine Liebe zur Kunst?

Als Kind habe ich immer viel gezeichnet. Mein Vater hat aber bestimmt dazu beigetragen, dass ich Kunst liebe. Als er noch in Paris lebte, arbeitete er für einen auf Künstlermonographien spezialisierten Verlag, wo er Picasso und Dalì begegnete. Er selbst malte auch.

Die Liebe zur Kunst kommt wahrscheinlich aus mir selbst – sie war irgendwie schon immer da

In unserem Haus hingen viele abstrakte Bilder, oder gegenständliche Malereien von meiner Tante und tibetische Thangkas (buddhistische Rollbilder). Die Sensibilität für Ästhetik und Schönheit kommt von meiner Mutter.

 

Was bedeutet jung bleiben für dich?

Spontan, aktiv und beschäftigt zu sein…Humor zu haben, fit und informiert zu bleiben, nicht in der Vergangenheit sondern…

… im Moment zu leben.

 

 

Welches Kindheitserlebnis hat dich geprägt?

In meiner Kindheit verbrachte ich fast jeden Sommer bei meinen Verwandten an der französischen Atlantikküste. Ihr Haus, ein ehemaliger Bauernhof, liegt inmitten von Maisfeldern und Wäldern. Es gab dort Hunde, Katzen, Enten, Hühner, Tauben und Pferde- für mich als Tierliebhaberin ein Paradies. Meistens fuhren wir jeden Tag zum Strand, entlang der Pinienwälder, bis wir den Horizont des Atlantischen Ozeans erblickten. Dann stürzten uns in die Wellen, wurden öfters durchgewirbelt und vom Meer wenig später in Richtung Ufer ausgespuckt. Als Belohnung holten wir uns dann köstliche Schokoladen Gaufres. Abends wurde Pétanque und Tischtennis gespielt, gegrillt und alle saßen beisammen.

Gemeinschaft, Genuss, Naturverbundenheit, Freiheit & Unabhängigkeit – das sind Kindheitsgefühle, die mich bis heute prägen.

 

Welche Entscheidung in deinem Leben würdest du im Nachhinein gerne ändern oder anders herum: welchen Moment würdest du gerne noch einmal erleben?

Nichts, rein gar nichts…

…vor etwa zehn Jahren war ich in Tibet bei meiner Großmutter und das war wunderschön. Da würde ich gerne nochmal mit meiner Familie hin.

 

 

 

Woher nimmst du deine Inspiration und wer inspiriert dich?

Die kommt von vielerlei Dingen. Mich inspirieren (Auto-)Biografien, Interviews und Gespräche, vor allem mit starken Persönlichkeiten, Künstlerinnen und Self-Made Women. Neue Orte zu entdecken ist eines der schönsten und aufregendsten Dinge für mich und gibt mir eine unglaubliche Antriebskraft. Auch Veränderungen inspirieren mich – wenn alles in Bewegung gerät und nicht genau zu wissen, was als Nächstes kommt, belebt mich.

Mich faszinieren starke, unabhängige Frauen ab fünfzig die positiv, glücklich, charismatisch und selbstbewusst sind und denen man ansieht, dass sie in sich ruhen.

 

Photocredit (c) Julian Mullan

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