
Green Revolution Ideen, die man bereits kaufen kann!
Von Lebensmittel bis zur Steuerung unserer Heizung. Die Liste an Green Start-Ups und Unternehmen wird immer länger. Wie sie innovativ den Umgang mit Klimawandel, Lebensmittelverschwendung und sozialer Gerechtigkeit formen, haben wir uns näher angesehen. Und ja, man kann auch mittels dem Smartphone einen Unterschied zum Klima beitragen. Wie? Das zeigt uns gleich der erste “Kandidat” tado°!
tado°
“Intelligentes Raumklima-Management” für die eigenen vier Wände, haben viele Green Start-Ups zum Ziel. Was sperrig klingt, ist allerdings bei tado° über das Smartphone leicht steuerbar. Dieses erkennt automatisch, wenn die Bewohner ihr Heim verlassen, wiederkommen oder wenn Fenster offen sind. Dazu kommuniziert die App über einen eigenen Thermostat in der Wohnung. Mit einem im System eingespeisten Wetterdaten und adaptiven Algorithmen können so bis zu 31% der Heizkosten gespart werden. 2011 gegründet, ist das Münchner Unternehmen an der vordersten Front, wenn es um “Clean Tech” geht.

Foto: Tado
unverschwendet
unverschwendet wurde von den Geschwistern Cornelia und Andreas Diesenreiter gestartet, die Lebensmittelverschwendung den Kampf ansagen. Sie holen von Bauern und Produzenten Überschussware ab, die in der Lebensmittelindustrie in rauen Mengen vorhanden ist und verkochen sie zu Marmeladen, Chutneys und Sirupe. Und die sind meistens alles andere als gewöhnlich: Weingartenpfirsich mit Zitronen-Thymian werden zu Konfitüre, wer es ein wenig pikanter mag, kann Hollunder-Senf ausprobieren.

Foto: unverschwendet
Über 760.000 Tonnen essbares Gemüse und Obst werden jedes Jahr in Österreich in den Müll gekippt, weil es keine Abnehmer findet, nicht der Norm entspricht oder zu früh reif geworden ist. unverschwendet möchte hier die Lücke schließen und zu mehr Nachhaltigkeit im Umgang mit unserem Essen inspirieren.
Biohm
Schon mal etwas von “veganem Bauen” gehört? Nein? Dieses Feld ist derzeit noch so neu, dass es erst knapp aus der Testphase heraussen uns eine sehr grüne Zukunft bescheren wird. Kurz zusammen gefasst geht es um Pilze, deren Myzel für Dämmplatten “gezüchtet” werden. Ein Pionier ist Ehab Syed, der 2016 sein Unternehmen Biohm gründete und in Großbritannien mit den mittlerweile größten Institutionen des Landes arbeitet. Die Vorteile von Dämmplatten aus Pilzmyzel ist nicht nur ihre komplette biologische Abbaubarkeit, sondern auch ihre feuerhemmende und luftreinigende Wirkung. “Wir redefinieren, was die Natur uns gibt”, ist das Credo von Biohm. Die Zukunft des Bauens hat schon begonnen.
Übrigens ist die Zukunft von Gebrauchsartikeln aus Pilzmyzelien nicht auf Dämmplatten beschränkt! Krown aus den Niederlanden fertigt Möbel, Lampen & Co aus Pilzen. Und eines der größten Unternehmen in diesem Sektor, Ecovative Design, wird uns mit seinen Verpackungslösungen bereits in den nächsten Jahren einfach so in die Hände fallen. Ohne dass wir es merken.
Freight Farms
Wie kann man überall auf der Welt Gemüse anbauen und keine umweltbelastende Transportwege in Kauf nehmen? Das ist die Frage, die sich die Macher hinter Freight Farms gestellt haben. Gelöst haben sie es mit Container Farming. Dass normierte Schiffscontainer in vielerlei Hinsicht (beispielsweise im Wohnbau) in den letzten Jahren einen Boom erlebt haben, ist bekannt. Doch wie sieht es mit anderen Einsatzmöglichkeiten aus? Das haben sich zwei Studenten aus Boston gefragt, die Freight Farms gegründet haben. Pro Container können 2 bis 4 Tonnen Gemüse pro Jahr – das ganze Jahr über – geerntet werden. Und das auch wenn die Außentemperaturen bei -40 Grad liegen. Mit einer smarten Steuerung kann der Farmer über verschiedene Sensoren das Klima im Container überwachen und darauf reagieren. Freight Farms schafft es sogar, dass weniger Wasser verbraucht wird, als in der üblichen Landwirtschaft. Mittels stromsparenden LED-Panelen bekommen die Pflanzen das nötige Licht, um zu wachsen.
Hut & Stiel
Das Wiener Start-Up Hut & Stiel ist mit seinen Austernpilzen eine Erfolgsgeschichte in puncto Urban Farming. Die ehemaligen BOKU-Studenten bauen in ungenutzten Souterrain-Kellern in Wiener Altbauten ihre Pilze auf Kaffeesatz an. Die feuchtkalte Umgebung, die nur wenige in ihre Räume lockt, ist ein Paradies für Pilze, die hier für Gourmets und Restaurants angebaut wird. Mehr über die Macher hinter Hut & Stiel sowie ihre Workshops (um auch selber Pilz-Farmer zu werden) kann man am #jungbleiben Magazin bereits lesen.

Foto: Karin Hackl Photography
CLEANVEST
Wer weiß, wo Lebensversicherungen ihr Geld anlegen? Und wie sieht es mit dem Ansparplan aus, den man mit seiner Bank vereinbart hat? Selbst wenn man darauf achtet sein Geld im Alltag in faire, nachhaltige Produkte zu investieren, hört die Transparenz oft bei der Geldanlage auf. Das zu ändern, ist das Ziel von CLEANVEST. Eine Plattform, die Finanzprodukte durchleuchtet und dabei die Entscheidungsmöglichkeit gibt, wo man in Zukunft sein Geld investieren möchte. Gegründet von Armand Colard (einem ehemaligen WWF-Mitarbeiter) hat CLEANVEST mit namhaften Organisationen wie Global 2000, Ashoka, WWF und dem Umweltbundesamt ein Bewertungsmodell für Investmentprodukte entwickelt. Wichtig ist Colard, dass sich auch Kleinanleger leicht zurecht finden und Einblick auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit (Themen, wie Kinderarbeit, Waffenproduktion, Artenschutz etc.) nehmen können. Im Moment sind 3.000 Fonds von österreichischen Fondsanbietern kostenlos einzusehen.