LALELA – eine Liebeserklärung an Leder

Birgit Lagler stammt aus einer Familiendynastie der Lederwarenerzeugung, ihr eigener Vater war ihr Lehrmeister. Sie weiß, dass man Leder nicht einfach verarbeiten kann, sondern dass man Leder in seiner Komplexität verstehen muss. Heute führt sie unter dem Label LALELA voller Stolz das Handwerk weiter und stellt unter anderem Taschen und mit Namen personalisierte Taschenanhänger her. Verwendet wird dabei nur hochwertiges Echtleder das die Taschen auf Grund der aufwendigen Prägetechniken zu Unikaten macht. Der gesamte Verarbeitungsprozess findet zudem in Österreich statt.

In einem Interview haben wir mit Birgit Lagler unter anderem über die wichtige Rolle ihrer Eltern und das Problem mit Fachkräften in der Lederwarenerzeugung gesprochen.

Wie sieht deine persönliche Beziehung zu Leder aus?

Birgit Lagler: Als jüngste Generation einer Dynastie der Lederverarbeitung ist mir Leder seit ich denken kann vertraut. Ich verehre dieses faszinierende Material. Sehr wohl kenne ich jedoch die kritischen Stimmen. Für mich ist es daher von höchster Bedeutung welches Leder wir verarbeiten. Derzeit verarbeiten wir Leder aus europäischen Gerbereien, besonders aus Italien da dort die Hochburg der Lederherstellung zu Hause ist. Durch die jahrzehntelangen Beziehungen und Kontakte haben wir Zugang zu den allerbesten Qualitäten. Hier haben wir weiters auch die Gewissheit, das zum einen eigentlich ein „Abfallprodukt“ der Fleischproduktion veredelt wird, zum Anderen, dass die Herstellung nach europäischen Richtlinien erfolgt. Wir wollen jedoch noch weitergehen! Ein großes Projekt und unser Liebkind: Wir sind dabei unser eigenes Leder, von heimischen Tieren herzustellen. Hierfür arbeiten wir mit regionalen Bauern und Züchtern zusammen und natürlich mit unseren Gerbermeistern.

Wie war es für dich den eigenen Vater als Lehrmeister zu haben?

Birgit Lagler: Da mein Vater den Bericht lesen wird kann ich wohl nur Gutes sagen. Nein Scherz!
Zu Beginn hatten wir alle großen Respekt vor dieser Situation. Sowohl ich, als auch meine Eltern. Nachdem ich zuerst eine wirtschaftliche Ausbildung abgeschlossen habe war ich ja schon 23 als ich in den Familienbetrieb kam. Ich hatte also eigene Vorstellungen. Was dann kam begeistert mich jedoch bis heute! Meine Eltern, und in der Werkstatt besonders mein Vater, sind einfach unglaublich! Mit Geduld und Hingabe legte mein Vater alles daran, mir all sein Wissen weiterzugeben. Heute komm ich hin und wieder in den Genuss, dass ich ihm noch einen Trick zeigen kann. Das macht mich dann so stolz. 😉 Kommt jedoch eher selten vor denn er ist wirklich ein Meister in seinem Gebiet. Auf jeden Fall muss man auch sagen, dass ich mit meiner Mutter ebenso eine Lehrmeisterin hatte, denn schnell zeigte sich, dass eine wirtschaftliche Ausbildung oft mit der wirtschaftlichen Realität wenig zu tun hat. Hier konnte und durfte ich von beiden Elternteilen sehr viel lernen.

Gestaltet es sich schwierig den gesamten Verarbeitungsprozess in Österreich zu belassen?

Birgit Lagler: Man kann es sich bestimmt einfacher machen, das stimmt. Leider ist es so, dass das Lederhandwerk in Österreich immer weniger wird. Das führt dazu, dass Materialien die dafür benötigt werden hier oft gar nicht angeboten werden. Auch Ausbildungsmöglichkeiten bzw. Fachkräfte in diesem Bereich sind quasi gleich Null. In Italien zum Beispiel gibt es Universitäten für das Lederhandwerk. Wie gesagt, bin ich jedoch in eine Familiendynastie der Lederwarenerzeugung geboren und für mich ist es eine Ehre, diese am selben Ort weiterzuführen. Dort wo seit Generationen das Handwerk und die Liebe dazu gelebt wird.

Wäre es ein Wunsch in Zukunft einmal ein eigenes Geschäft zu eröffnen?

Birgit Lagler: Auf jeden Fall. Das wann wie und wo bleibt jedoch noch ein Geheimnis.

 

 

Mehr Infos gibt es auf LAELA.at

 

 

Fotos: LALELA 

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