
Pamela Forster: Mit Female Power gegen die Schwerelosigkeit
Freigeist – das ist das Wort, das Pamela Forster wohl am ehesten bezeichnet. Die Athletin aus Österreich hat ihre Passion zum Beruf gemacht. Bereits als Kind baute sie im Wohnzimmer Hindernisse auf, wie sie dem #jungbleiben Magazin im Interview erzählt. Als Freerunnerin (Sportart Parkour) hat sie es bis nach Hollywood geschafft! In Filmen wie “Wonder Woman 1984” ist sie als Stuntwoman zu sehen und lieh im “Olympia der Amazonen” einer Darstellerin ihr Können. Jetzt ist sie bald wieder im Kino im Marvel-Film Doctor Strange zu sehen. Dafür hat sie den neuen Charakter Xochitl Gomez gedoubelt.
Das #jungbleiben Magazin hat Pamela Forster im Video-Call auf Sri Lanka erreicht, bevor sie sich wieder in die nächste Welle warf.
Hallo nach Sri Lanka! Wie ist denn der Urlaub?
Pamela Forster: “Das war eine spontane Sache. Ich hätte eigentlich in England arbeiten sollen, aber dann gab es eine Planänderung und jetzt bin ich mit meinen Freunden hier in einer Surf-Villa.”
… du trainierst am Strand, wie man auf deinem Instagram Channel sehen kann …
Pamela Forster: “Genau! Ich war schon lange nicht mehr auf Urlaub und jetzt genieße ich es umso mehr.”
Apropos Surf-Villa: Du kannst also auch surfen?
Pamela Forster: “Nur Anfänger-Level.” [lacht]
Fangen wir mal von Anfang an: Wie bist du zum Sport gekommen? Warst du schon immer so aktiv oder hat dich das Sport-Fieber erst später gepackt?
Pamela Forster: “Ich war immer schon sehr aktiv, bin als Kind herumgehüpft und habe Hindernisse im Wohnzimmer aufgebaut. Später habe ich mir dann einen Turnverein gesucht und nach der Matura Sportwissenschaften studiert, dabei UZI-Kurse auf der Schmelz besucht und bin über einen Kurs namens ‘Freestyle Moves’ auf das Freerunning gekommen. Das war ungefähr 2007.”
Dann machst du das ja schon 14 Jahre! Wie ist denn die Freerunner*innen-Szene? Es kommt ja aus Frankreich, richtig?
Pamela Forster: “Ja, genau. Derjenige [David Belle, Anm.], der das benannt hat, kommt aus Frankreich und von dort hat es hat sich dann in Europa entwickelt. Die Community entwickelt sich stark und es gibt immer mehr Freerunner*innen – auch in Österreich – die sich weiterentwickeln möchten und das beste aus sich herausholen wollen.”
Aber dafür braucht man die körperlichen Voraussetzungen, oder?
Pamela Forster: “Parkour ist extrem vielseitig. Natürlich sieht man immer nur das Herumspringen über Dächer und so weiter, aber es gibt auch einen spirituellen Zugang mit unterschiedliche Herangehensweise. Die Philosophie ist, dass es um das Überwinden von Hindernissen geht. Das soll fordernd sein. Die Ziele und Aufgaben steckt man sich selbst. Und da kann man natürlich entscheiden, was das sein soll – egal auf welchem Level und in welchem Alter man ist, kann man also Parkour betreiben. Kurz gesagt: Es geht darum eine Herausforderung zu suchen, diese zu meistern und sich dabei zu finden.”
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Wie das Leben eigentlich …
Pamela Forster: “Genau. Deswegen sagt man auch, dass es eigentlich kein Sport ist, sondern eine Lebenseinstellung. Es geht primär nicht um Wettkämpfe, weil man sich eigentlich nicht miteinander vergleicht. Für solche, die sich aneinander messen wollen, gibt es aber auch Turniere.”
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Es gibt viele prominente Parkour-Sportler*innen. Wer beeindruckt dich besonders?
Pamela Forster: “Es sind für mich nicht nur die Parkour- oder Freerunner*innen, die mich inspirieren, sondern auch andere. Dabei kann ich aber gar keine Person mit Namen nennen. Beispielsweise folge ich auf Instagram einer Influencerin, die sich Ernährung und Natur widmet, andere wiederum trainieren hart und posten rund um ihre neuen Aufgaben, die sie sich stellen … Diese Menschen finde ich für meinen Alltag besonders inspirierend.”
Da ist auch gleich ein Stichwort dabei … Achtest du auf deine Ernährung?
Pamela Forster: “Ich achte jetzt viel mehr auf meine Ernährung und habe gemerkt, dass es mir damit viel besser geht. Da war auch wieder Instagram daran beteiligt. Jetzt versuche ich auf Milch- und Joghurtprodukte zu verzichten und mehr vegan zu essen. Fettiges oder schweres Essen vor dem Training ist natürlich nicht optimal und da schaue ich jetzt darauf.”
Und wie teilst du dir dein Essen ein?
Pamela Forster: “Für mich ist das Frühstück wichtig, zu Mittag esse ich eine größere Portion und dann noch am Abend. Ich esse viel, snacke zwischendurch, trinke ausreichend Wasser. Die Snacks sind immer gesund und ich kann sie super zu hause vorbereiten oder mache mir auch mal ein Overnight Porridge, das ich dann unterwegs esse.”
Fotos: Michael Harding