
Sofie Royer & KATYA: 2 Artists to watch
Eine steht gerade am Anfang, die andere ist bereits bei ihrem zweiten Album angelangt. Die Rede ist von Sofie Royer und KATYA. Beide haben Wien zu ihrer Homebase erklärt und beide fallen mit ungewöhnlich gutem Pop auf.
Sofie Fatouretchi alias Sofia Royer ist bei ihrem zweiten Album “Harlequin” angelangt ist, lässt die Opern- und Ballet-Tradition ihrer Heimatstadt aufleben und schaffte damit ein ganz besonderes Werk: “Es ist, als hätte ich ein Theaterstück geschaffen, aber mit bereits existierenden Figuren”, so Sofie Royer, die Geige am Wiener Konservatorium studierte, bevor sie zwischen New York, London und L.A. lebte. Als DJ und Gründungsmitglied von Boiler Room ebenfalls bekannt geworden, ist sie von Geige bis elektronischer Musik bewandert.
“Als ich viel alleine war, habe ich angefangen, mein Gesicht wie ein Clown zu bemalen, inspiriert von Pierrot”, erzählt Sofie Royer, “wenn ich dann meine Freund:innen per FaceTime kontaktierte, lachten sie und wir hatten eine wirklich gute Zeit. Also beschloss ich, das auf die Bühne zu bringen. Bei meinem ersten Live-Konzert verkleidete ich mich und meine Band als Clowns. Das war wie ein Schutzpanzer vor meinem normalen Ich. Ich fühlte mich auf der Bühne nicht so verletzlich.” Die Verletzlichkeit ist als Überthema ihres Schaffens zu verstehen, fühlt sie sich doch “ständig wie in einem Coming-of-Age-Roman” gefangen.
In “Harlequin” verwebt Sofie Royer das barocke Wien und präsentiert ihre Version von historischen Persönlichkeiten. Dafür lässt sie Kronprinz Rudolf sowie Nicht-Wienerin Jane Birkin “zu Wort” kommen. “Die Platte ist wie ein Universum, das all diese Figuren beherbergt”, erzählt sie.
Wie sehr sich das Multitalent mit Kolleg:innen verknüpfen kann, bemerkt man an ihrem bislang größten Hit, dem unglaublich lässigen “Abeja” (Spotify), der zusammen mit Mdsgn kreiert wurde. Nach dem Umzug von L.A. nach Wien begann Sofie Royer mit dem Schreiben von Songs für ihr Debütalbum “Cult Survivor”, das ebenfalls 2020 erschien.
Ihr Video zu ihrer neuesten Single “Feeling Bad Forsyth Street” ist bereits draußen. Das Album kommt im September. Weitere Infos dazu gibt es auf sofie.info

Katja Frießnegg alias KATYA: “Am allerwichtigsten ist es mir bei meinen Perfomances authentisch zu bleiben.”
Autobiographisches findet sich auch bei Katja Frießnegg alias KATYA wieder, die 2020 ihren ersten Song (“Goodbye“) vorstellte und 2022 mit ihrem Debütalbum aufhorchen lässt. Musikalische Inspirationen bezieht sie unter anderem von Billie Eilish, Genevieve Stokes, Daniel Caesar, Gracie Abrams und Novaa. In ihren Songs schreibt KATYA über “Mental Health, Unsicherheiten oder meine Essstörung”, wie sie dem #jungbleiben Magazin erzählt. Für sie gehe es darum eine “Art ‚Safespace‘” mit ihren Tracks zu schaffen und weiß aus Erfahrung: “Manchmal ist Musik doch die beste Therapie.”
Über das schmerzhafte Ende einer Beziehung handelt ihre Single “Something New”, die mit atmosphärischer E-Gitarre aufwartet. Auch die zweite (“Goodbye”) ist eine poetische Aufarbeitung emotionaler Enttäuschungen, die sich allerdings wie eine samtene Kuscheldecke in den Ohren ausbreitet und allen Neo-Singles bestimmt aus dem Herzen spricht.
Seitdem sie allerdings wieder frisch verliebt ist, spiegle sich dies auch ihren Lyric-Stil wider, erklärt sie. Man darf gespannt bleiben!
In eine Schublade möchte sich Katja Frießnegg jedenfalls nicht so schnell stecken lassen, fällt es ihr doch schwer ihre Musik einem bestimmten Genre zuzurechnen. “Ich würde es eher als Indie-Pop beschreiben. Manchmal finden sich darin auch Soul-Einflüsse”, so die Musikerin. Eine “Dream-Collab” würde es aber bestimmt mit Billie Eilish geben, formuliert sie gleich einmal ihren größten Karrierewunsch.
Egal was sie noch in Planung hat: Katja ist es wichtig bei ihren Perfomances authentisch zu bleiben und dabei stets in Austausch mit dem Publikum zu bleiben, wie sie erzählt. Die ersten Schritte dahin sind jedenfalls schon unternommen: Ende Juli spielte KATYA ihr erstes großes Konzert beim Wiener Kultursommer. Für die nächsten Monate ist einiges in der Pipeline. Updates gibt es auf ihrem Instagram Channel @Katyamusic_
Fotos: Sofie Royer – Kyle Keese