
Teenah: Von einer Oberösterreicherin, die sich nach Jordanien aufmachte
Agnes Aistleitner ist 25 Jahre alt, hat als Teenager den Ars Electronica Preis mit ihrer Doku “state of revolution” vom Tahrir Platz aus Kairo gewonnen, studierte mit Stopps in Japan und London, hat ihre eigene Modelinie, ein Sourcing Portal und ist derzeit mit einem Projekt in Jordanien unterwegs, das auch von UNICEF unterstützt wird. Es ist schwer Aistleitners Schaffen in einen Satz zu packen.Deswegen haben wir uns ihr Projekt Teenah in Jordanien genauer angesehen.
Erzähle uns bitte ein bisschen über dich, wie bist du auf Teenah gekommen?
Ich bin auf Teenah im Zuge der Flüchtlingskrise gekommen, ich fand es spannend was da passiert und dachte mir nur: “Wie kann es sein, dass da vor Ort nicht mehr getan wird?” Deshalb hab ich eine Länderanalyse gemacht und mich für Jordanien entschieden. Meine Kriterien waren die Anzahl der Flüchtlinge im Verhältnis zu Einwohnern und der dortigen Stabilität. Dann hab ich einen Flug nach Amman gebucht, um mir das mal anzusehen. Für mich war es wichtig etwas für Frauen zu machen, deshalb habe ich mich von Anfang an damit beschäftigt was da Sinnvoll wäre. Im Rennen waren Bildungsprogramm, Training und Jobs. Jobs haben natürlich das Rennen gewonnen. Das ist das einzige, was Sinn macht. Deshalb haben wir uns gedacht: “Was ist das einfachste, das zu produzieren ist?” Und so sind wir auf Taschen gekommen und haben losgelegt.
Welche Schwierigkeiten galt es für dich zu meistern? Du hast ja nebenher noch ein Jus-Studium zu absolvieren …
Schwierigkeiten gibt es noch immer. Es ist schwer für so etwas eine Finanzierung aufzutreiben, es ist keine NGO und auch kein “klassisches” Business. Wir müssen erst eine produktive Kapazität aufbauen. Unserer Zielgruppe sind benachteiligte jordanische Frauen und syrische Flüchtlingsfrauen. So etwas muss man über Jahre subventionieren.
Mein Jusstudium habe ich vor einem Jahr geschmissen, keine Zeit. Wobei mein Herz noch blutet. Kartellrecht hat mir unglaublich viel Spaß gemacht.
Erzähle über eure Mitarbeiterinnen! Wie sieht ihr Alltag aus?
Unsere Mädls kommen in der Früh in die Arbeit, fangen mit dem nähen an, machen Mittagspause, manchmal gibt es an Nachmittagen Coaching von Experten, um die Fähigkeiten zu verbessern und dann fahren sie am Nachmittag wieder nach hause, 5 Tage die Woche, 8 Stunden am Tag.
Wie kann man von Österreich aus das Projekt unterstützen?
Taschen kaufen! 😉 wir machen jetzt dann auch einen Kickstarter für ein neues Produkt und haben dazu auch ein eigenes Video gemacht.
Welche nächsten Steps sind für die Zukunft von Teenah geplant?
Der Kickstarter für unser neues Produkt und wir suchen Industriepartner, um auszubauen.
Fotos: Teenah