Michaela Schwarz-Weismann

Künstlerin Michaela Schwarz-Weismann im jungbleiben Portrait

Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an – oder zeichnen einen aus. Die Künstlerin Michaela Schwarz-Weismann ist so ein kreativer, gegensätzlicher Fall. Wir haben die gebürtige Tirolerin gefragt, welche 6 Worte ihre Persönlichkeit widerspiegeln und was sie sonst noch über die Themen Kunst, Inspiration und jungbleiben denkt. Heraus kam ein Foto-Interview im persönlichen Stil.

Du in 6 Worten. Michaela, wie würdest du dich in 6 Worten beschreiben?

Wie kam deine Liebe zur Kunst?

Die war schon immer da. Ich kann mich noch gut an das Gefühl beim Betrachten der Kunstbände in der Bibliothek meiner Eltern erinnern – Klimt, Schiele, Caravaggio waren meine Lieblinge – ich bekam so eine Gänsehaut auf dem Herzen, auch so eine irre Ehrfurcht. Mein schönstes Weihnachtsgeschenk war dann ein Holzkoffer mit Ölfarben. Da war ich, glaub ich, zehn. Da hab ich angefangen, meine Schwestern zu malen. Nicht zu ihrer größten Freude, vermute ich, das konnte nämlich dauern. Ich hatte ja nie genug vom Malen, war nie zufrieden. Das hat sich bis heute nicht geändert.

 

Welches deiner Projekte ist ein besonderes Herzensprojekt?

Ich weiß nicht, ob man das ein Projekt nennen kann, aber meinen Sohn beim Großwerden zu assistieren, ist die größte Herzenssache meines Lebens. Und wenn ich ehrlich bin, würde ich auch von Herzen gern mal wieder ausschlafen 😉

 

Was bedeutet jungbleiben für dich?

Beweglich bleiben, im Körper und im Kopf. Das mit dem Körper ist relativ einfach, ich praktiziere seit fast 20 Jahren Yoga, das ist ja ein ziemlich gut durchdachtes und erprobtes Programm, fit und beweglich zu bleiben. Außerdem liebe ich Musik und bin leidenschaftliche Discotänzerin, auch im Atelier zwischendurch zur Auflockerung. Mit dem Kopf ist es ein bisschen komplizierter ­– für meine Arbeit lese ich relativ viel philosophische Texte oder versuche sie zu lesen. Ich liebe das Denken und Weiterdenken und Überdenken. Und das Finden der richtigen Worte für die Gedanken.

 

Welches Kindheitserlebnis hat dich geprägt?

Meine Berge.

Ich bin in Innsbruck auf der Hungerburg gleich neben der Seegruben Talstation aufgewachsen. Die Seegrube ist ein besondere Berg, er ist schroff und felsig, blauer Himmel und dichter Nebel können innerhalb von Momenten wechseln, es gibt keine präparierten Pisten, dafür Tiefschnee, geheime Waldwege, Mugelpisten, schmale Gratpfade, wo links und rechts der steile Berg abfällt. Wir durften schon relativ jung allein hinauf, heute wahrscheinlich undenkbar. Da hab ich viel gelernt – auf einander aufzupassen, durchhalten, vorsichtig sein, sich überwinden, sich zu helfen wissen, die Freude am draußen sein, im Schnee, in der Luft. Und, dass auch schlechtes Wetter schön ist.

 

Welche Entscheidung in deinem Leben würdest du im Nachhinein gerne ändern oder anders herum: welchen Moment würdest du gerne noch einmal erleben?

Ich war mit 18 ein Jahr in Rom. Eigentlich wollte ich nach Paris gehen nach der Matura, aber dann auf dem Heimweg von der Maturareise in Sizilien habe ich in Rom den Anschlusszug versäumt. Es war Liebe auf den ersten Blick – das Licht, die Architektur, die donnernde Hitze. Ich änderte sofort meine Pläne, kündigte meine Aupairstelle in Paris und ging nach Rom. Meine beste Freundin kam nach und mein Vater brachte mir mein Mofa. Wir waren beweglich und frei. Wir hatten ein Zimmer über einer Bäckerei auf dem Monte Mario. Das Gefühl nach einer durchtanzten Nacht durch den kühlen Morgen nachhause zu tuckern, die Straßen leer, das Kolosseum rosarot und ohne Touristen und dann vor dem Schlafengehen noch auf einen ofenfrische Pizza in die warme Backstube – ich werde diese Zeit immer ein wenig vermissen.

 

Wer ist für dich eine inspirierende Persönlichkeit?

Denkerinnen wie Simone de Beauvoir, Hannah Arendt oder Angela Davis inspirieren mich. Ihr Mut, ihre Intelligenz und ihre Beharrlichkeit – sie sind wichtig für mich, sie haben mich geprägt, sie beantworten meine Fragen, sie motivieren mich. Ich widme diesen drei Frauen auch meine nächste Ausstellung.

„second thoughts“,  Eröffnung am 14.05.2019, bis 20.07.2019, Galerie Ruberl, www.ruberl.at

www.michaelaschwarz.com. Instagram: michaela_schwarzweismann

Fotos:

Marius Uhlig für René Storck

Jork Weismann

 

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Kommentare

  • Keusch Christoph
    REPLY

    ich bin auf der Suche nach einer Klassenkollegin Michaela Schwarz.
    Sie ist von 1992-1996 in Wien, in 1220 Wien Markommannenstraße (Bertha-von-Suttner Gasse) in die Volk-Schule gegeanngen.
    Bin ich hier richtig oder völlig falsch.

    Sorry für die Umstände

    9. November 2019
    • Vöslauer Team
      REPLY

      Da bist du hier wohl falsch, aber über eine Suchmaschine wirst du vielleicht fündig!

      6. August 2020

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