Von Strickkino bis Clay-Nacht: Die schönsten DIY-Erlebnisse in Wien

Selber machen statt nur zuschauen. In einer Zeit, in der vieles digital, flüchtig und schnell ist, gewinnen handgemachte Dinge wieder Bedeutung. Nicht nur, weil man sie danach mit nach Hause nimmt, sondern weil man sich dabei selbst begegnet. In Wien entstehen gerade rund um diese Idee neue Räume, Cafés und kleine Studios, in denen man strickt, töpfert, stickt, malt oder Perlen auffädelt – oft bei Kerzenschein, Musik und einem Glas Wein.

Zwischen Beads und Banana Bread

Wer in Wien Schmuck selbst gestalten möchte, findet im 7. Bezirk eine charmante Adresse: Das Pærle ist Café, Pop-up-Space und Schmuckwerkstatt in einem. Zwischen Cappuccino und Croissant entstehen zarte Ohrringe, Ketten und Armbänder – unterstützt vom Team, das hilft, wenn die Perle mal nicht auf die richtige Stelle will. Ähnlich liebevoll geht es bei den Workshops von jas. jewelry zu, wo man mit Freund:innen kleine Schmuckstücke fertigt, die sich anfühlen wie Erinnerungen.

 

Stricken, häkeln, plaudern

Stricken im Kino? Geht in Wien. Und zwar regelmäßig. Im Votiv Kino, im Admiral Kino oder im Gasometer treffen sich Filmfans mit Maschenliebe zu „Strick-Screenings“ – der Saal bleibt gedimmt, die Nadeln klappern, das Popcorn duftet.

Wer lieber bei Tageslicht loslegt, kann ins Wollcafé Laniato in der Landstraße gehen, bei einem der Stricktreffen in den Cafés der Josefstadt mitstricken – oder beim offenen Club Stitch Sip Knit dabei sein. Hier wird gehäkelt, gestrickt, gelacht und gelernt – ganz ohne Druck, aber mit viel Offenheit. Die Workshops heißen „First Sweater“ oder „Stitch Marker DIY“ und richten sich an alle, die Gemeinschaft genauso mögen wie Garn.

 

Ton in den Händen, Zeit im Kopf

„Wine & Clay“ – das ist mehr als nur ein hübscher Name. Bei Fresh Ceramics entstehen in entspannter Atmosphäre Schalen, Becher oder Vasen – und zwar ohne dass man vorher weiß, wie’s geht. Einfach ausprobieren, die Hände machen lassen. Auch Made by You oder Paint your Style laden dazu ein, Rohkeramik zu bemalen und so etwas zu gestalten, das bleibt. Besonders schön: In vielen Studios kann man seine Stücke nach dem Glasurbrand abholen – ein Moment zwischen Stolz und Staunen.

 

Drucken, sägen, sticken – Orte für Ideen

Wer mehr will als Wolle und Ton, wird in Wiens Makerspaces fündig. Im Happylab trifft man auf 3D-Drucker, Lasercutter und Stickmaschinen – hier entstehen Prototypen, Geschenkideen oder einfach schöne Dinge. Der Werksalonbietet offene Tischlerei-Tage, an denen man Möbel baut oder restauriert. Und wer sich für Druck interessiert, kann im WUK oder bei we love handmade lernen, wie man mit Linolschnitt Karten, Taschen oder Poster gestaltet. Immer geht es darum, Dinge selbst in die Hand zu nehmen – im wahrsten Sinn.

 

Brot, Pralinen & Erinnerungen

Was riecht besser als frisch gebackenes Brot? Bei Kruste & Krume lernt man, wie man Sauerteig bändigt oder Handsemmeln formt. Die Kurse sind beliebt, also lieber früh buchen. Auch im SchokoMuseum von Heindl wird es süß: Pralinenworkshops sind ideal für Gruppen, Geburtstage – oder einfach, um sich etwas Gutes zu tun.

 

Goldene Risse & analoge Momente

Besonders poetisch ist Kintsugi: eine japanische Technik, bei der Keramik mit Gold repariert wird – aus Bruchstücken entsteht etwas Neues, Schönes. Die Kurse in Wien sind schnell ausgebucht, aber es lohnt sich, auf der Warteliste zu stehen. Auch die Welt der analogen Fotografie erlebt ein Revival. Ob im WestLicht oder bei Lomography Vienna – hier wird fotografiert, entwickelt, diskutiert. Alles in Echtzeit, alles zum Anfassen.

 

Für Freund:innen, Dates oder dich selbst

Ob „Sip & Stitch“, „Wine & Clay“ oder ein Samstagvormittag mit Sauerteig:  viele dieser DIY-Orte lassen sich zu kleinen Ritualen machen. Ein Abend mit Ton und Wein. Ein Spaziergang ins Kino mit Strickzeug. Ein Kurs, bei dem du dich selbst überraschst.

Was sie alle verbindet: Sie schenken etwas zum Mitnehmen, ein Gefühl, eine Idee, ein Werkstück. Und manchmal auch eine neue Lieblingsgewohnheit.

23. Oktober 2025
Lars Weber im #jungbleiben Portrait

Kommentieren

Die E-Mail Adresse wird auf der Website nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet und müssen ausgefüllt werden.