ZOOM Kindermuseum Andrea Zsutty

Andrea Zsutty im #jungbleiben Portrait

Dass Kinder von Natur aus neugierig und wissensdurstig sind, wissen die meisten. Wie dieser Durst gefördert werden kann, liegt dabei aber nicht immer ganz klar auf der Hand. Das ZOOM Kindermuseum hat es sich zur Aufgabe gemacht, als Ort des spielerischen Forschens, Erfahrens und Lernens das Interesse von Kindern an ihrer Umwelt zu fördern. In verschiedenen Ausstellungs- und Atelierräumen können Themen aus Kunst, Wissenschaft und Alltagskultur erlebt werden.

Wir haben Direktorin Andrea Zsutty zum Gespräch getroffen, um mehr über das Museum und seine Aufgabe zu erfahren.

 

Wie würden Sie das ZOOM in 5 Worten beschreiben?

außergewöhnlich, künstlerisch, gute-laune-machend, wagemutig, einladend

 

Was macht das ZOOM Kindermuseum in ihren Augen so besonders und wichtig für die Kinder?

Das ZOOM Kindermuseum ist ein Ort, der es Kindern und Jugendlichen ermöglicht, sich spielerisch und mit allen Sinnen mit verschiedenen Themen aus Kunst, Wissenschaft und Kultur zu beschäftigen. Kinder und Jugendliche werden als eigenständige Persönlichkeiten anerkannt und ernst genommen. Durch die Begegnung und im Dialog mit Künstler:innen und Kulturvermittler:innen und das freudvolle, ergebnisoffene Tun mit anderen, werden individuelle Fähigkeiten und Interessen erkannt und weiterentwickelt.

 

 

 

 

Welche Rolle spielen Kunst und Kreativität in der kindlichen Entwicklung und wie schafft es das ZOOM Kindermuseum diese Fähigkeiten zu fördern?

Die Spiel-, Erlebnis-, Ausstellungs- und Workshopräume und die zugehörigen Programmangebote werden von Künstler:innen, Architekt:innen, Designer:innen, Pädagog:innen, Wissenschaftler:innen und Vermittler:innen gestaltet und entwickelt. Dies ermöglicht es den Besucher:innen unterschiedlicher Alters- und Entwicklungsstufen ästhetische Erfahrungen mit allen Sinnen zu machen.

Die Methodenvielfalt der Vermittlung trägt wesentlich dazu bei, dass Kinder die eigene Kreativität entfalten und sich Wissen durch eigenes Tun, Fragenstellen und im Spiel aneignen.

 

Welche Veranstaltungen oder Aktivitäten waren bisher die beliebtesten im ZOOM Kindermuseum und warum denken Sie, dass diese so erfolgreich waren?

Im ZOOM Kindermuseum gibt es unterschiedliche Bereiche, die je nach Alter und Interesse konzipiert sind und unterschiedliche Schwerpunkte und Besonderheiten aufweisen: Der freie Spiel- und Erlebnisbereich ZOOM Ozean für Kinder von acht Monaten bis sechs Jahren, die interaktive ZOOM Mitmachausstellung für Kinder von sechs bis zwölf Jahren, die Kreativwerkstatt ZOOM Atelier für Kinder von drei bis zwölf Jahren und das Medienlabor des ZOOM Trickfilmstudios für Kinder und Jugendliche von acht bis vierzehn Jahren. Zusatzveranstaltungen wie die Kindervorlesungen im Rahmen von ZOOM Science und online Angebote eröffnen weitere Möglichkeiten, um geografisch unabhängig Kinder, Jugendliche und Familien zu erreichen. So vielfältig und unterschiedlich die Angebote sind, so zahlreich sind auch die Lieblingsprogramme und Erfolgsgeschichten im ZOOM.

 

 

 

 

Mit dem ZOOM Mobil ist das Kindermuseum in der ganzen Stadt unterwegs. Was waren die inspirierendsten Erlebnisse und das spannendste Feedback von Kindern und Erwachsenen im Rahmen dieser Workshops im öffentlichen Raum?

In offenen Situationen in Parks mit Kindern unterschiedlichen Alters sind actionreiche, schnelle, spielerische und motorisch fordernde Formate, bei denen ein flexibler Ein- und Ausstieg möglich ist, besonders gefragt. Oft melden die Kinder zurück, dass sie gerne noch länger mitgemacht hätten oder fragen, wann das ZOOM-Team wieder in den Park kommt – dies zeigt, dass die Kinder die besonderen Erlebnisse mit den Vermittler:innen in ihrer unmittelbaren Umgebung sehr schätzen.

Die Begegnungen sind von gegenseitigem Austausch geprägt und die Erfahrungen, die im mobilen Arbeiten gemacht werden bereichern, verändern und formen das ZOOM Kindermuseum im Museumsquartier nachhaltig.

 

Welche Schritte werden unternommen, um sicherzustellen, dass alle Kinder sich willkommen und unterstützt fühlen?

Die zentrale Aufgabe des ZOOM Kindermuseums ist es, für Kinder und Jugendliche und ihre erwachsenen Begleitpersonen da zu sein, egal woher sie kommen, welche Muttersprache sie sprechen und wo sie leben.

 

 

 

 

Niederschwelligkeit und Offenheit in den Angeboten sind wichtige Anliegen in der Hinwendung zu den Besucher:innen.

In den, auf die unterschiedlichen Altersgruppen abgestimmten Programmen sind alle Kinder und Jugendlichen willkommen, ob alleine, mit erwachsenen Begleitpersonen, mit Freund:innen, mit der ganzen Familie oder mit Kindergarten-, Schul- oder Hortgruppen. Der freie Eintritt für Bildungsinstitutionen und Kulturpassinhaber:innen in die Mitmachausstellungen sowie fallweise kostenlose Zusatzangebote ermöglichen es auch sozial benachteiligten Familien, an Kunst- und Kulturangeboten des ZOOM Kindermuseums teilzuhaben. Für Kinder mit Behinderungen gibt es in allen Bereichen flexible und situationsangepasste Lösungen.

 

 

Was sind einige der zukünftigen Pläne für das ZOOM Kindermuseum und wie hoffen Sie, dass sich das Museum in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird?

Nächstes Jahr wird das ZOOM Kindermuseum 30 Jahre alt, es ist also schon gut im Erwachsenenalter angekommen. Als Museumsgründung des 20. Jahrhunderts beschäftigt uns die Frage, wie muss ein Kindermuseum im 21. Jahrhundert ausgerichtet sein. Welche Themen gilt es zu bearbeiten? Was brauchen Kinder und Jugendliche aktuell und zukünftig um sie in ihrer Entwicklung zu stärken und zu unterstützen? Welche Räume und Konzepte brauchen sie, damit ihren Bedürfnissen entsprochen werden kann? Dies gilt es in den kommenden Jahren zu analysieren und umzusetzen.

 

Was bedeutet #jungbleiben für Sie?

Offen bleiben für Neues, sich und das eigene Handeln in Frage stellen und nicht in festgefahrenen Gewohnheiten stecken bleiben – dann ist Altwerden das neue Jungbleiben!

 

Ohne, mild oder prickelnd?

Ohne, mild UND prickelnd – je nach Situation und Stimmung

 

 


Fotocredits:
1. Passage: Portrait Andrea Zsutty © Verein ZOOM Kindermuseum / Natali Glisic; Außenansicht ZOOM © Verein ZOOM Kindermuseum / eSeL.at
2., 4. & 5. Passage: © Verein ZOOM Kindermuseum / Natali Glisic
3. Passage: obere Reihe © Verein ZOOM Kindermuseum / eSeL.at; untere Reihe mittig © Verein ZOOM Kindermuseum / Natali Glisic

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