Change Maker Hotel – Zillertalerhof

Ein Hotel, das schrill, lässig, trendy und nachhaltig ist? Das geht. Franz-Josef und Katharina Perauer vom Zillertalerhof machen es vor. Ihren Gästen und einer ganzen Region.

Den Status „So, jetzt hammas!“ will Franz-Josef Perauer nie erreichen. Würde zu seiner Persönlichkeit – Chamäleon mit Superkräften – auch gar nicht passen: Der ehemalige Banker, Marken-Experte, Immobilientreuhänder ist heute Hotelier, Tüftler, Nachdenker, Familienvaterund Künstler. Einer, der das Kreative mit dem Analytischen verbindet, dem stets neue Ideen und crazy Projekte im Kopf herumschwirren und der versucht, andere mit seinen Ambitionen zum Thema Nachhaltigkeit zu inspirieren. Damit ist er genau einer der Visionäre, die ihn zum Change Maker und den Zillertalerhof zum Change Maker Hotel machen. Zu tun gibt es in dieser Hinsicht gerade im Zillertal sehr viel. Mit Gletscher, perfekten Pisten und 1400 Kilometern Wanderwegen zählt es zu den beliebtesten Urlaubszielen in Österreich. Aber beim Thema Nachhaltigkeit gibt’s Luft nach oben. Innovative Vorzeigeprojekte muss man suchen.

Die verrückte Insel im Zillertal

Franz-Josef Perauer und seine Frau Katharina führen mit ihrem Zillertalerhof eines der wenigen Hotels in der Region, das mit dem Österreichischen Umweltsigel ausgezeichnet wurde. Und das spornt sie an. Umso mehr und leidenschaftlicher vertiefen sich die beiden in Themen wie Regionalität, Umweltverträglichkeit, Innovation und Nachhaltigkeit und erfinden dabei ihr Hotel auch immer wieder neu. Einst war der Betrieb in Mayrhofen in Gasthaus, heute ist es das erste Green Hotel der Region, ein Alpines Hideaway, das selbst vor Beach- und Tropicana-Feeling nicht zurückscheut. Schließlich ist Tropenfeeling vor der Tiroler Haustür allemal nachhaltiger als ein Langstreckenflug in die Karibik. Auf Perauers„verrückter Insel“ im Zillertal finden Gäste Design-Showroom, Kunstgalerie, Haubenlokalund Szenebar vereint unter dem Credo: Nachhaltigkeit muss nicht beige und matschbraun, sie kann auch bunt und sexy sein. 2019 übernahm Franz-Josef den gut geführten Vier-Sterne-Betrieb von seinen Eltern, krempelte – typisch Kind! – den Betrieb von Grund auf um und machte daraus den Paradiesvogel der Region. Denn kaum betritt man heute das Hotel, taucht man ein in eine Welt voller Überraschungen, in der Zirbenstube und Palmwedel, Flamingo und Hirschgeweih einander freundschaftlich begegnen.

Ein weltoffenes Mindset

Als Franz-Josef und Katharina das Hotel übernahmen, hatten sie sich in der weiten Welt „die Hörner abgestoßen“, wie Franz-Josef meint, „um für die Hospitality Branche – so wie wir sie verstehen und leben – gerüstet zu sein. Wir waren sehr viel international unterwegs und haben uns die Metropolen dieser Welt angeschaut: London, Mailand, Barcelona, New York, Sydney, Honkong, Honolulu, LA, San Francisco, Bangkok, etc. Unser Ziel mit dem Relaunch war klar: Den urbanen Spirit und das internationale Design ins Zillertal bringen, und dabei stets in die Tiefe gehen.“

Von ihren Gästen wünschen sich die beiden Gastgeber ein ähnlich offenes Mindset. Keine Zielgruppe wollten sie bedienen, so Franz-Josef, sondern eine Stilgruppe. „Dadurch ergeben sich in der Bar oder beim Dinner oft super spannende Gespräche und Bekanntschaften. Wir lieben es, Menschen zusammenzubringen und Diskussionen anzuzetteln. Dafür haben wir das Haus schließlich ausgerichtet.“

Inspiration für Zuhause

Das wirkt auf den ersten Blick trendy, ist aber vor allem ziemlich sinnvoll, denn in den Gesprächen kommen auch immer öfter Umweltverträglichkeit oder Fragen nach der Herkunft von Produkten zur Sprache. Nicht zuletzt schaffen die beiden Gastgeber dadurch Denkanstöße, die von den Gästen dann auch mit nach Hause genommen werden. „Ein Hotel hat unserem Verständnis nach auch immer eine gesellschaftliche Vorbildfunktion. Ein gutes Hotel bietet im Normalfall mehr, als man zu Hause hat. Sonst könnte man gleich daheimbleiben. Bei der Nachhaltigkeit ist es genauso. Ein Hotel ist ein Testlabor für die Gäste. Sie kommen mit Dingen in Kontakt, zum Beispiel veganer Kosmetik, und so auf den Geschmack. Je mehr Menschen wir erreichen und inspirieren können für nachhaltige Themen, desto höher ist unsere Verantwortung, dass wir das ordentlich machen.“

Um Verzicht geht es dabei viel weniger als darum, bewussten Umgang mit Ressourcen sexy und lässig zu gestalten. Das hat Stil.

Wir lieben es, Menschen zusammenzubringen und Diskussionen anzuzetteln. Dafür haben wir das Haus schließlich ausgerichtet.

Ein Hotel hat unserem Verständnis nach auch immer eine gesellschaftliche Vorbildfunktion.

Katharina und Franz-Josef Perauer

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