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Fotos © Unsplash / hiveboxx, Wolfgang Hasselmann

Die faszinierende Welt des Honigs

Renée Schüttengruber hat sich bereits von klein auf für Kräuter und Honig begeistert. Über letzteres hat sie vor Kurzem das Buch “Honig für die Haut: Goldene Rezepte für strahlende Schönheit” (erschienen im freya Verlag) geschrieben. Ebenso gibt Schüttengruber Tipps auf ihrer Website und hält Kurse über das Wissen zur natürlichen Anwendung von Heilkräutern und Honig. Mit dem #jungbleiben Magazin hat sie über ihr Buch und ihre ganz persönliche Geschichte mit ihrer Erfahrung gesprochen.

Wie und wann hat Ihre Begeisterung für Honig und Kräuter angefangen?
Als ich ein kleines Mädchen war, hatte ich das Glück, eine Großmutter zu haben, die mich in die wunderbare Welt der fantastischen Geschichten über Hexen und Wichteln entführte. Dazu bekam ich spielerisch altes Wissen über Heilpflanzen und Giftpflanzen erklärt und deren Wirkungen. So wurde schon als Kind meine Begeisterung für die Natur geweckt. Ich weiß noch, dass sie mir von der Tollkirsche erzählte. Ich solle diese nicht essen sonst würde ich die Hexen in der Nacht fliegen sehen. Spannend war das. Heute weiß ich, dass diese Beeren früher von Jägern im Wald gegessen wurden. Es erzeugt eine Pupillenerweiterung, um in der Nacht besser zu sehen und jagen zu können. Ich liebte diese Geschichte und erzähle Sie gerne heute noch in meinen Kursen. Meine Begeisterung für Honig entdeckte ich durch meine Recherchen über Kosmetik in alten Büchern und den Wunsch von Teilnehmern in meinen Kursen, mehr über alte und traditionelle Heilmittel in kosmetischen Formulierungen zu wissen. Ich beschäftigte mich immer mehr mit dem Thema Honig auf der Haut und verstand langsam, wie wirkungsvoll Honig, auch äußerlich angewendet, für unsere Haut sein kann.

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Fotos © Unpslash / Jason Leung, Monika Ensenberger

Können Sie sich noch an das erste Rezept erinnern, das Sie ausprobiert haben?

Auch ich habe vor fast 20 Jahren meinen ersten Naturkosmetikkurs besucht und das Glücksgefühl, selbst eine Hautemulsion nach meinen Bedürfnissen hergestellt zu haben, war für mich damals sehr überwältigend. Meine erste Heilsalbe durfte ich aber schon mit 6 Jahren herstellen. Jedes Jahr wurden nach und nach die Blüten der Ringelblumen geerntet. Oma ließ Schmalz am Herd schmelzen und darin wurden die Blüten frisch eingetaucht und der Topf wurde beiseitegestellt. Ein Ölauszug entstand. Jeden Tag ca. eine Woche lang wurden Blüten gesammelt. Das Fett wurde wieder erwärmt, alte Blüten entfernt und neue wieder dazu gegeben. Am Ende der Woche standen dann viele kleine Salbentiegelchen da, mit einer herrlich gelb leuchtenden Ringelblumensalbe.

“Meine Begeisterung für Honig entdeckte ich durch meine Recherchen über Kosmetik in alten Büchern.”

Immer mehr Menschen leiden an Allergien und schon Kleinkinder leiden sehr häufig an Neurodermitis. So auch damals, unser Sohn. Dies war auch der Grund, warum ich mich immer mehr mit dem Thema Naturkosmetik beschäftigt habe. Die Natur bzw. die Naturkosmetik liegt im Trend und das ist gut so, aber die Haltbarkeit auch von naturkosmetischen Artikeln im Handel ist fraglich. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, denn: Je frischer, desto besser sollte nicht nur für unsere Ernährung gelten sondern auch für unsere Hautpflege. Wenn ich selbst kosmetische Produkte herstelle, kann ich meine Kosmetik frisch, aus Pflanzen und mit minimalster Konservierung herstellen und dadurch sind wir der Kosmetikindustrie einen großen Schritt voraus. Inhaltsstoffe können so viel besser aufgenommen werden und ihre Wirkungen entfalten.

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Fotos © Unpslash / Shelby Cohron, Timothy L. Brock

Wofür verwenden Sie Honig am liebsten?

Honig verwenden ich am liebsten in Kombination mit Essig. Daraus stelle ich ein Oxymel her (Sauerhonig) aus 2/3 Essig und 1/3 Honig. Diesen verwende ich in Kombination mit Kräutern für meine Duschgele und Haarshampoos, für Gesichtstonics und auch als Salatmarinade in der Küche, als innere Anwendung. Jedoch verwende ich da gerne 2/3 Honig und nur 1/3 Essig. Honig nährt unser Haut mit vielen Aminosäuren, Vitaminen und Spurenelementen und wirkt antibakteriell sowie entzündungshemmend. Der Essig klärt dafür die Haut, wirkt zusammenziehend und setzt uns in kosmetischen Produkten den pH-Wert auf 5,5 herunter. Dies schützt und belastet unseren Hydrolipidfilm auf der Haut nicht. Einmal in der Woche verwenden ich Honig als Hautmaske mit Topfen und Heilerde. Das ist ein richtiger Jungbrunnen für die Haut. Auch Honigspezialitäten wie Honig mit Gelee Royal oder Propolis können gut dafür eingesetzt werden.

“Wir haben noch einen langen Weg vor uns: Je frischer, desto besser sollte nicht nur für unsere Ernährung gelten sondern auch für Hautpflege.”

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Fotos ©  Unsplash / Jocelyn Morale, Jonas Hensel

Jeder kennt Honig – was ist aber ein Fakt, den nicht viele wissen?

Honig und die Verbindung zu uns Menschen geht zurück bis 500 vor Christi. Alles was der Mensch so lange kennt und anwendet kann er viel besser aufnehmen, annehmen und verarbeiten. Bienen sind Blütentreu. Ist das Angebot an einer Pflanze groß genug, so fliegt sie den ganzen Tag nur diese eine Sorte an Blüten an. So entstehen die verschiedenen Honigsorten wie zum Beispiel Lindenblütenhonig oder Akazienhonig. Jeder Honig hat dadurch auch noch eine Vielzahl positiver Eigenschaften durch die gesammelten Pflanzeninhaltsstoffe. Grundsätzlich wirkt jeder Honig auf unseren Körper entzündungshemmend und antibakteriell, es muss nicht immer der teure Manuka-Honig aus Neuseeland sein. Es ist besser, Honig von Imker:innen des Vertrauens zu kaufen.

Welches Rezept kann man schnell und einfach zu Hause nachmachen?

Hefe-Honig-Maske gegen große Poren, Hautunreinheiten und Altersflecken. Zusätzlich zum Honig beinhaltet Hefe wenig Fett, dafür eine Vielzahl an B-Vitaminen. Gerade das Power- Vitamin B3 uns auch bekannt als Niacin oder Niacinamid kann positiv auf große Poren, Akne und Altersflecken wirken. Fette und unreine Haut profitieren sehr von diesen Masken. Ein weiteres B-Vitamin ist Biotin B7, das verantwortlich ist für gesunde Haut und Nägel. Das Ergebnis: sehr erholte weiche und vor allem genährte Haut. Die Zutaten sind 1⁄2 Würfel Hefe, 1 EL Sahne, man kann natürlich auch eine vegane Variante verwenden wie z. B. Hafersahne, 1 TL Honig. Die Herstellung ist einfach. Man braucht einfach nur die Hefe zerkleinern und mit der Sahne vermischen. Dann den Honig dazu einrühren. Zur Anwendung: Mit einem Pinsel die Maske auf das gereinigte Gesicht auftragen und 15-20 Minuten einwirken lassen. Die Maske trocknet ein und kann gerne vorsichtig abgerubbelt werden, um den Peeling-Effekt noch etwas zu erhöhen. Danach die Haut wie gewohnt pflegen. Das Ganze kann man einmal pro Woche anwenden.

 

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