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“New Look”: Tipps für nachhaltiges Styling

Mio Paternoß ist nicht nur Stylist, sondern schafft es auch mit feinem Gespür für Ästhetik und Trends jedem seinen ganz persönlichen Look zu verleihen. Dabei kombiniert er mit seinen Stylings die Wünsche seiner Kund:innen und seinen einzigartigen Stil. Ob Fashion-Shooting, Red Carpet oder Alltagsstyling – was er anfasst, trägt seine ganz persönliche Handschrift. Sein Name steht für Charakter und Stilsicherheit.

Das #jungbleiben Magazin hat ihn gebeten, Tipps zu geben, wie man mit Pieces aus dem eigenen Kleiderschrank die neuesten Sommer-Trends 2025 stylen kann, ohne gleich zum nächsten Shopping-Trip aufzubrechen. Denn Vintage-Teile und Basics sowie ein wenig Blick fürs Detail machen den Unterschied. Und dass nicht nur für das eigene Budget, sondern auch die Umwelt. Schließlich ist Nachhaltigkeit der wahre Luxus.

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Wie gehst du vor, um aus einem „alten“ Kleidungsstück einen ganz neuen Look zu kreieren, ohne dass es sich wiederholt anfühlt?

Ich gehe da manchmal fast schon investigativ vor. Mich interessiert die Geschichte eines Kleidungsstücks – woher kommt es, was war sein ursprünglicher Zweck, welche Form oder Funktion hatte es in einem anderen Kontext? Diese Herangehensweise öffnet oft ganz neue Perspektiven. Ein verstaubt wirkendes Teil kann durch die richtige Interpretation zu einem echten Highlight werden. Außerdem arbeite ich sehr gerne mit Stilbrüchen. Ich kombiniere bewusst Gegensätze – zum Beispiel ein elegantes Vintage-Kleid mit einer sportlichen Jacke und Boots. Dadurch entstehen Looks, die modern und vor allem überraschend wirken. Dieses bewusste Spiel mit Erwartungen sorgt für kreative Impulse und macht jedes Outfit einzigartig. Wichtig ist generell, dass Mode Spaß macht.

“Ein häufiger Fehler ist, alles im Kopf zu planen. Mein Tipp: Anprobieren!”

Stylist Mio Paternoß

Mio Paternoß

Fotos © Mio Paternoß

Was ist deiner Meinung nach der größte Styling-Fehler, den Leute machen, wenn sie versuchen, ihre Garderobe zu „recyceln“?
Viele versuchen, bewährte Looks einfach zu wiederholen, nur mit kleinen Abwandlungen. Dabei bleibt man oft in alten Mustern hängen. Ich finde es wichtig, sich beim Re-Styling nicht nur an bisherigen Kombinationen zu orientieren, sondern offen zu bleiben – und auch mal etwas zu riskieren. Gerade beim nachhaltigen Umgang mit Kleidung geht es darum, Altes neu zu denken. Ein häufiger Fehler ist, alles im Kopf zu planen. Mein Tipp: Anprobieren! Ein Look verändert sich am Körper oft ganz anders als erwartet. Probiere neue Layering-Techniken, spiele mit Proportionen oder Accessoires. Nur durch Ausprobieren entsteht dieses Gefühl von „Wow, das funktioniert wirklich!“. Man muss sich einfach nur einmal trauen und den ersten Schritt machen.

Gibt es bestimmte Basics- oder Key-Pieces, die du immer wieder neu kombinierst und die deiner Meinung nach unverzichtbar fürs Recycling sind?

Absolut – Blusen und Hemden stehen ganz oben auf meiner Liste. Sie sind unglaublich vielseitig. Man kann sie offen als leichte Jacke tragen, knoten, unterziehen oder sogar umstylen, zum Beispiel als One-Shoulder-Top oder im Lagenlook. Besonders spannend finde ich gerade Hemden mit tiefem Ausschnitt – ein großes Thema für die kommende Saison. So wird ein klassisches Teil plötzlich zum Fashion-Statement. Auch ein gut geschnittener Blazer oder eine hochwertige Jeans lassen sich endlos neu interpretieren. Wichtig ist, dass man sich in den Basics wohlfühlt – sie sind das Fundament für kreative Stylings.

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Hast du einen Tipp, wie man aus einem ungeliebten Teil ein neues Lieblingsstück machen kann – vielleicht sogar mit kleinen DIY-Tricks?

Unbedingt! Aber bitte nicht sofort zur Schere greifen – das ist oft der erste Impuls bei DIY-Ideen. Ich empfehle, zunächst nach Inspiration zu suchen: online, in Magazinen oder auf Social Media. Man unterschätzt oft, wie viel Potenzial selbst in Teilen steckt, die man schon abgeschrieben hatte. Ein einfacher Gürtel, ein ungewöhnliches Layering oder eine neue Farbkombination können ein altes Teil völlig transformieren. Selbst ein ungeliebtes Shirt kann durch Hochkrempeln, Knoten oder das Drunterziehen unter ein anderes Teil plötzlich wieder spannend wirken. Man muss nur den Mut haben, Dinge anders zu sehen – dann wird aus Alt ganz schnell Neu.

 

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