Ina Kent
Fotos © Pascal Schrattenecker

Wie trägt man(n) Tasche, Ina Kent?

Ina Kent kennt jede(r). Die Taschen der Wiener Designerin haben es aus ihrem Atelier im 7. Bezirk mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus in die große weite Welt verschlagen, wo ihre Accessoires ebenso gefragt sind wie in der Donaumetropole. Während andere beständig neue Modelle auf den Markt bringen, sind INA KENT Taschen mit einem starken Wiedererkennungswert ausgestattet. Jetzt geht sie einen Schritt weiter und stellt eine Kampagne unter dem Motto “Who is afraid of … femininity?” vor, die weibliche und männliche Stereotype infrage stellen. “Echte Männer” posieren dabei mit INA KENT Taschen und lassen so manche:n Zuschauer:in etwas irritiert zurück.

Während “Genderless Dressing” in den Kreisen von Couture und High Fashion sowie unter der Gen-Z mittlerweile keine Neuheit mehr ist, ist Mode ohne Geschlechtergrenzen im Alltag bisher nicht Teil einer gelebten Realität, wie die Designerin feststellt. Für Ina Kent ist es damit Statement, Menschen an die Möglichkeiten des persönlichen Ausdrucks und an das Privileg der Freiheit zu erinnern. Die Tasche als revolutionäres Accessoire? Das #jungbleiben Magazin hat Ina Kent interviewt, um mehr zu erfahren.

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Welche Attribute machen eine Tasche “männlich” und welche “weiblich”? Diese Frage stellte sich Ina Kent für ihre neue Kampagne | Fotos © Pascal Schrattenecker

INA KENT ist schon seit über einem Jahrzehnt am Markt und international bekannt. Wie hat alles angefangen?

Zur Zeit der Anfänge gab es in meinem Leben Veränderungen und neue Anforderungen an Strukturen und Zeitmanagement. Ich habe mein Atelier, das davor einige Jahre ruhte, wieder
bespielt und ohne große Visionen begonnen, Taschen zu produzieren. Die Brand hat sich dann Schritt für Schritt entwickelt.

Gibt es ein Erfolgsgeheimnis?

Authentizität vielleicht. Es ist wichtig zu wissen, wofür man steht. Kompromisse können Türen öffnen, aber am Rückgrat eines Unternehmens sollte man nicht schrauben.

Was macht eine Tasche überhaupt “männlich” und was macht sie “weiblich”?

Eigentlich ist es ja erstaunlich, dass Taschen nicht per se als Unisex-Accessoire gelten. Es ist ja nicht so, dass es umfänglich geschlechterspezifisch wäre, ob man etwas dabeihaben muss oder möchte. Jedenfalls gelten zarte Riemen, weiche, runde und feingliedrige Formen als weiblich. Das darf bei einem kategorisch männlich gedachten Accessoire nicht sein.

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“Die Grenzen zwischen weiblich und männlich verschwimmen” – Designerin Ina Kent | Fotos © Pascal Schrattenecker

Der aktuelle Trend des Unisex ist schon seit Jahren in der Mode präsent. Worin unterscheidet er sich jetzt? Ist er gekommen, um zu bleiben?
Die Grenzen zwischen männlich und weiblich verschwimmen in vielen gesellschaftlichen Belangen. Wenn sich die Dos and Don’ts in der Mode verändern, ist das nur ein Spiegel davon. Die Frage ist also: Wird unsere Gesellschaft diese Prozesse wieder rückabwickeln? Ich glaube das eher nicht.

Die neue Kollektion “Who is afraid of femininity?” zeigt neue Taschenmodelle. Was ist der Unterschied zu bisherigen INA KENT-Kollektionen?

Es ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung bestehender Modelle. Es kommen heuer noch weitere Styles, dabei werden auch wirklich neue Formen sein, aber die DNA des Designs bleibt eigentlich immer erhalten. Die Kampagne “Who is afraid of femininity?” zeigt Männer, die unsere Taschen tragen und steht für Verbindendes. Dafür müssen sich unsere Taschen nicht neu erfinden.

Gibt es einen Promi oder Star, der unbedingt eine INA KENT Tasche tragen sollte?

Alle, die unsere Werte teilen.

 

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