
Frisch statt Tonne: So bleibt nichts übrig
Jährlich landen Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll – und das, obwohl sie noch völlig genießbar sind. Die Lebensmittelverschwendung gehört damit zu einem erheblichen Problem in der westlichen Welt – auch in unseren Breitengraden. Wenn man ehrlich ist, passiert das auch manchmal in den eigenen vier Wänden. Die Frage ist nur: Was kann man tun, um nicht den gleichen Fehler zu machen? Die Antwort: ganz schön viel! Mit ein paar einfachen Tipps und Tricks lässt sich ein echter Unterschied machen. Wer sich ein bisschen mehr Zeit für die Zubereitung von Mahlzeiten nimmt, kann oft verhindern, dass übrig gebliebene Lebensmittel direkt in den Müll wandern.
Das #jungbleiben Magazin hat einige Tipps und Tricks, wie man beispielsweise einen Restetag dazu nutzen kann, sich eine Poke Bowl zu zaubern oder matschig gewordenem Brokkoli wieder Leben einhauchen kann.
Plan schlägt Chaos
Das Chaos beim Einkaufen kennt jeder. Man läuft durch den Supermarkt, schiebt den Wagen voll – und nachher merkt man, dass die Hälfte wieder im Kühlschrank verrottet. Ein klarer Plan beim Einkaufen hilft, dem zu entkommen. Mit einem groben Kochplan lassen sich Zutaten gezielter einkaufen und später landen nicht fünf Kilo Tomaten im Müll. Auch beim Einkauf lohnt sich die bewusste Wahl saisonaler und regionaler Produkte. Das spart nicht nur CO₂-Emissionen, sondern auch Geld – und regional schmeckt es sowieso oft besser. Schließlich gibt es nichts Erfrischenderes, als Obst und Gemüse, das nicht aus einem Flugzeug kommt, sondern aus der Nachbarschaft.
- Einen Wochenplan für Mahlzeiten ausarbeiten: Ein Wochenplan für Mahlzeiten hilft, gezielter einzukaufen und Spontankäufe zu vermeiden, die später ungenutzt bleiben.
- Der Plan muss nicht bis ins Detail durchgeplant sein – grobe Ideen genügen.
- Ein Plan kann auch auf Basis der vorhandenen Vorräte erstellt werden. Wer weiß, dass noch Reis, Nudeln oder Hülsenfrüchte im Vorratsschrank sind, kann diese in den Wochenplan einfließen lassen und muss weniger einkaufen.
Lebensmittel richtig lagern
Die Kunst der richtigen Lagerung ist ein weiterer Schlüssel im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung. Tomaten gehören nicht in den Kühlschrank – das ist keine Empfehlung, sondern eine Grundregel. Wer die Sachen richtig aufbewahrt, kann die Haltbarkeit verlängern. Gemüse wie Karotten und Sellerie lieben ein feuchtes Tuch, während Bananen und Äpfel besser getrennt voneinander gelagert werden. Für alle, die immer wieder fragen, warum der Salat so schnell schlapp macht, haben wir hier ein paar Tipps:
- Den braunen Strunk des Salats anschneiden, den ganzen Salatkopf unter kaltes Wasser halten und anschließend in einer Schüssel mit soviel Wasser befüllen, dass der Strunk bedeckt ist. Dann für einige Stunden in den Kühlschrank und schon kann man sich am nächsten Tag über frischen Salat wieder freuen – die Außenblätter müssen dabei aber oft abgezupft werden, wenn er zu ausgetrocknet war.
- Brokkoli und Karfiol sind schon matsch? Dann ebenfalls den Strunk abschneiden und in eine Schüssel mit kaltem Wasser untertauchen. Ab damit in den Kühlschrank. Innerhalb von 24 Stunden ist das Gemüse frisch. Sollte man es nicht gleich verbrauchen können, kann es jetzt auch eingefroren werden.
Resteverwertung leicht gemacht und Lebensmittelverschwendung vermeiden
Poke Bowls sind nicht nur ein kulinarischer Trend, sondern eine praktische Lösung für den Umgang mit Resten. Übrig gebliebener Reis vom Vortag, ein paar Gemüsesorten aus dem Kühlschrank, etwas Fisch, Tofu oder Hühnchen – all das ergibt in Kombination eine farbenfrohe, frische Bowl. Mit einer einfachen Marinade aus Sojasauce, Limettensaft und Sesamöl entsteht ein Gericht, das schnell geht und überrascht. Wer Lust auf Abwechslung hat, kann alternativ auch Currys, Suppen oder Ofengerichte aus Resten zaubern.
Reis vom Vortag wird so einfach zum Poke-Bowl-Basis. Für die Proteinquelle gibt es ebenfalls zahlreiche Optionen. So können Reste von gegrilltem Hähnchen oder Tofu in die Schüssel wandern. Noch ein bisschen frisches Gemüse dazu, ein paar Algen, vielleicht etwas Mango oder Gurke – und voilà, der perfekte Restetag! Eine einfache Marinade aus Sojasauce, Limettensaft und Sesamöl rundet das Ganze ab.
Mehr aus wenig machen
Warum nur eine Poke Bowl zubereiten, wenn es noch so viele andere Möglichkeiten gibt, Reste zu retten? Wenn mal wieder zu viel Gemüse übrig bleibt, kann daraus schnell eine köstliche Suppe oder ein Eintopf gemacht werden. Oder man zaubert ein schnelles Curry, das alle Reste vereint. Da es bei Currys keine festen Regeln gibt, kann wirklich alles rein – von Karotten über Zucchini bis hin zu den letzten paar Löffeln Reis. Auch Reste von Fleisch oder Tofu können weiterverwertet werden. Am besten für diese Fälle sich eine Curry-Paste auf Lager legen. Sie hält sich lange und ist bei Bedarf schnell einsatzbereit.
Altes Brot? Kein Problem!
Brot, das etwas älter geworden ist, muss nicht gleich auf dem Kompost landen. Stattdessen wird es zu knusprigen Croutons, die entweder den Salat aufwerten oder in einer Suppe landen. Wer sich richtig austoben möchte, kann alte Brotreste zu Semmelknödel oder sogar zu einem Brotpudding verarbeiten. Das ist nicht nur clever, sondern auch eine wunderbare Möglichkeit, Reste zu verwenden und ein tolles Gericht daraus zu machen.
Kreative Küche für Obst und Gemüse
Neben Suppen und Currys gibt es noch viele andere Möglichkeiten, Lebensmittelreste in köstliche Mahlzeiten zu verwandeln. Man kann übrig gebliebenes Obst, das bereits etwas überreif ist, zu einem köstlichen Kuchen oder Muffins verarbeiten.
- Bananen, die schon etwas braun geworden sind, eignen sich hervorragend für Bananenbrot.
- Äpfel oder Birnen und anderes Obst sind eine wunderbare Ergänzung in einem Becherkuchen, der so einfach ist, dass ihn selbst Back-Muffel easy selbst machen können. Oder man findet jemanden, der ihn für einen bäckt.
- Portioniert lassen sich Gemüse und Obst auch einfrieren und warten im Eisfach auf das nächste Smoothie.
- Gemüse lässt sich ideal auch in einem Salat verarbeiten.
- Es gibt viele Rezepte für Quiche online. Das kulinarische Recyclingprojekt lässt sich entweder gleich genießen oder für später einfrieren.
Mehr Quellen für Ideen
Wer sich bei der Resteverwertung noch Inspiration holen möchte, kann auf verschiedenen Webseiten fündig werden. Wer nach Ideen sucht, wird bei „Restegourmet“ (hier kann man ideal per App schon beim Einkaufen planen) oder auf Plattformen wie „Too Good to Go“ fündig. Diese Seiten bieten nicht nur Rezeptideen, sondern auch hilfreiche Tipps und Tricks, wie man Lebensmittel besser lagert oder vor der Verschwendung bewahrt.