
SUNSOCIETY: Wenn Kleidung Verantwortung übernimmt
Kleidung schützt vor schädlichen UV-Strahlen? Ja, aber nicht so, wie wir annehmen. Besonders im Sommer, wo wir viel in der Sonne unterwegs sind – egal ob am Strand oder im Garten – ist unsere Haut der Strahlung ausgesetzt. Marlene Puschmann möchte zusätzlich zur Sonnencreme noch einen weiteren Schutz bieten und brachte die Modelinie SUNSOCIETY (sunsociety.co) auf den Markt. Sie verbindet funktionalen UV-Schutz mit zeitlosem Design und einem klaren Anspruch an Nachhaltigkeit.
Im Interview erzählt die SUNSOCIETY-Gründerin dem #jungbleiben Magazin, wie die Idee zur Marke aus einem ganz persönlichen Bedürfnis entstand, warum Hautschutz mehr ist als nur Sonnencreme – und wie SUNSOCIETY dazu inspirieren will, bewusster mit unserer Haut, unserer Kleidung und unserem Konsum umzugehen. Und ja, das fängt auch mit der Auswahl der Farben an. Mehr dazu erzählt die SUNSOCIETY-Gründerin gleich selber.

Fotos © Felix Hohagen
Was hat dich persönlich dazu bewegt, SUNSOCIETY zu gründen – gab es einen Schlüsselmoment, der dir gezeigt hat, dass es diese Art von Sonnenschutzkleidung braucht?
Definitiv. Ich war damals auf Ibiza am Strand, auf der Suche nach einem schlichten, schlammfarbenen UV-Shirt und habe nichts gefunden. Nach langer Recherche dachte ich mir „okay, dann mach ich das eben selbst.” Ich hatte das starke Gefühl, dass sich unser Umgang mit Sonne in den kommenden Jahren verändern wird, allein schon durch den Klimawandel. Wir Europäer und Nordamerikaner sind die Einzigen, die sich ungeschützt der Sonne aussetzen. Und gleichzeitig wusste ich: Ich will keine Sonnencreme von morgens bis abends, ich will auch nicht komplett verhüllt herumlaufen, aber ich will eine Alternative, die praktikabel, schön und sinnvoll ist. So kam die Idee für SUNSOCIETY.
„Nachhaltigkeit beginnt für mich nicht beim Etikett, sondern bei der Haltung, mit der man ein Produkt denkt und umsetzt.”
Marlene Puschmann, Gründerin von SUNSOCIETY

Fotos © Felix Hohagen
Wie haben deine Erfahrungen als Mutter und deine Jahre in der Modebranche deine Vision für SUNSOCIETY beeinflusst?
Ich habe zwei sehr aktive Jungs und fand die Idee toll, dass sie geschützt sind, ohne dass ich sie ständig neu eincremen muss. Gerade wenn man viel am Meer ist, beim Sandburgbauen, Tauchen oder auch beim Sport, sind Textilien oft die praktischere Lösung. Gleichzeitig komme ich selbst aus der Modebranche, habe über 15 Jahre in dem Bereich gearbeitet, und wusste genau: Funktionalität alleine reicht mir nicht. Ich wollte Kleidung, die ich auch unabhängig vom Sonnenschutz gerne tragen würde: reduziert, schön, hochwertig. Diese zwei Welten, Mutter und Ästhetin, sind in SUNSOCIETY zusammengeflossen.

Fotos © SUSOCIETY (links), Nuno Oliveira (rechts)
Welche Werte und Überzeugungen möchtest du mit SUNSOCIETY in die Welt tragen – was ist dir dabei besonders wichtig?
Für mich steht ganz klar der Schutz unserer Haut im Vordergrund. Ich will keine Angst machen oder Verzicht predigen, wünsche mir aber, dass ein bewusster Umgang mit der Haut, mit Sonne und mit Kleidung zur Selbstverständlichkeit wird. Wir sollten lernen, unsere Haut wirklich zu schätzen, eben weil es keine zweite gibt. Deshalb auch unser Claim #ThereIsNoSecondSkin. Und ich möchte, dass SUNSOCIETY inspiriert, sich Gedanken zu machen: Wo kommen meine Produkte her? Wie fühlen sie sich an? Wie werden sie produziert? Wenn ein Produkt in sich stimmig ist, von der Idee bis zur Umsetzung, dann spürt man das.

SUNSOCIETY-Gründerin Marlene Puschmann | Fotos © SUNSOCIETY
Inwiefern ist SUNSOCIETY auch ein Spiegel deiner eigenen Lebensweise oder deiner Haltung zu Nachhaltigkeit und bewusstem Konsum?
Auf jeden Fall. Ich versuche, Nachhaltigkeit nicht als Dogma zu leben, sondern als Haltung. Ich glaube an bewussten Konsum, an Qualität statt Quantität, nicht zuletzt da ich überzeugt davon bin, dass jeder Gegenstand, und somit auch jedes Kleidungsstück, das wir besitzen, ein gewisses “Gewicht” hat, und uns mehr nimmt, als es uns gibt. Bei meinen Kindern achte ich z.B. darauf, dass ihre Kleidung farblich zusammenpasst, (wir haben fast nur “sunsociety farben” im Kleiderschrank, also Beige, Grau und Schlamm) damit man weniger braucht, aber mehr kombinieren kann. Bei SUNSOCIETY war mir wichtig, keine “greenwashed” Kompromisse zu machen. Alle Entscheidungen sind in erster Linie “fair” weit bevor sie wirtschaftlich sind. Ich wollte ein Produkt schaffen, das ich mit gutem Gefühl selber trage und auch verkaufen kann. Nachhaltigkeit beginnt für mich nicht beim Etikett, sondern bei der Haltung, mit der man ein Produkt denkt und umsetzt.