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Fotos © klebermetzler

Die Haarspender // klebermetzler im #jungbleiben Portrait

„Die Haarspender“ ist ein Non-Profit Verein, der für Kinder, die aufgrund von Krankheit ihre Haare verloren haben, Perücken herstellt und verschenkt. „Geld oder Haare“ heißt es nun in der neuen Spendenkampagne mit prominenter Unterstützung von Gregor Seberg und Helene Stupnicki. Im aktuellen Spot für die Kampagne zeigen genau die beiden auf humorvolle Weise, dass „Nicht jeder das Glück hat, so wunderschöne Haare zu haben.“  Das #jungbleiben Magazin hat mit dem Verein und den Jungs von klebermetzler (die hinter der Kampagne stehen) gesprochen.

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Foto © Julian Schmelzinger, klebermetzler, SOVISO

 

Wie würdet ihr euch bzw. den Verein in 5 Worten beschreiben?

„Kleber und Metzler haben Spaß“. Was den Verein betrifft hat uns Holger, der Gründer des Vereins, folgendes zukommen lassen: „helfen, teilen, gemeinsam, Normalität, Kinderlachen“

 

Was hat euch dazu inspiriert für Haarspenden einzusetzen?

Da hat es einen Umweg gebraucht. Es war nie unser Plan, aber es hat sich so ergeben, dass wir so viel es geht an freien Projekten arbeiten. Nicht, dass die Arbeit für unsere Kunden nicht auch sehr viel Freude bringen würde. Aber selbstbestimmte Projekte halten jung, weil man sich selber der größte Kritiker sein muss. Weil es keinen Kunden gibt. Und wenn es einen gibt, lässt er uns einfach machen, ist ja gratis.

Nun haben wir uns gedacht, dass es mal an der Zeit wäre, diese Energie für einen guten Zweck zu nutzen. Erst mal haben wir uns etwas umgesehen, welche guten Zwecke es überhaupt so gibt.

Wichtig war uns dabei, dass es ein kleiner Verein ist, wo wir auch wirklich was bewegen können.

Wir wollten uns nicht an den Namen einer großen Hilfsorganisation hängen. Das kam uns irgendwie falsch vor. Und so sind wir auf die Haarspender gekommen. Das Thema Haare/Frisör hat uns sofort gut reingepasst, und wir haben die Chance gesehen, Charity für kranke Kinder zu machen, ohne dabei kranke Kinder zu zeigen.

 

 

Die Agentur klebermetzler hat die Kampagne umgesetzt. Wie kam es zur Zusammenarbeit und welche Botschaft möchtet ihr durch diese ungewöhnliche Kampagne vermitteln?

Wir sind dann also mit einem fertigen Werbespot-Konzept bei Holger aufgeschlagen und der hat uns erst mal verwundert angeschaut und gefragt: Warum ich? Nach etwas Überzeugungsarbeit, dass wir auch mit Sicherheit keine Betrüger sind, und dass er auch mit Sicherheit nichts unterschreiben muss, konnten wir dann loslegen. Weil die Idee an sich hat ihm sofort gut gefallen. Das war übrigens unsere größte Angst, dass die Idee vom Spot nicht gut ankommt. Damit wäre das Projekt nämlich gestorben. Weil viele Vereine, die sich diesem Thema verschrieben haben, gibt es nicht. Als Verein, der die Perücken auf unkomplizierte Art und Weise verschenkt, ist er sogar alleine.

 

 

Und dann kam eines zum anderen. Zum Online-Spot, den wir mit der großartigen Filmproduktion SOVISO umgesetzt haben, kam die Website dazu, dann die Plakatkampagne, die digitale Out of Home Kampagne, der interaktive Instagram-Filter, der Kinospot, und als Abschluss das PR-Event, wo uns der Gregor Seberg nochmals geholfen hat ein paar Haarzöpfe abzuschneiden.

Das war nur möglich durch die Mithilfe sehr vieler sehr guter Menschen. Einige davon eigentlich Mitbewerber von uns. Wir haben aber einfach mal rumgefragt, und die meisten haben einfach nur ja gesagt. Ohne lange Überzeugungsarbeit leisten zu müssen, wurde uns von sehr vielen Seiten geholfen (Alle Mitwirkenden finden sich auf www.geldoderhaare.at, bitte reinschauen, das würde hier den Rahmen sprengen).

Und das möchten wir auch mit dieser Kampagne vermitteln:

Es ist einfach zu helfen. Man muss es einfach nur tun.

 

Die Fundraising-Kampagne ‘Geld oder Haare’ ist wirklich einzigartig. Wie kam es zur Idee, Geld- und Haarspenden zu kombinieren?

Da steckt keine große Idee dahinter. Vielmehr ist es das Grundbedürfnis des Vereins. Um Perücken herzustellen, braucht’s Haarspenden. Mindestens 40 cm und einen ganzen Zopf. Um diese Haarspenden dann zu einer Perücke verarbeiten zu lassen, braucht’s Geld. Fehlt eines von beidem funktionierts nicht. Ohne Umwege kommuniziert heißt die Kampagne also: Geld oder Haare.

 

Wie können Menschen aktiv dazu beitragen, die Mission des Vereins zu unterstützen?

Mit Geld. Oder Haaren.

 

Wie möchtet ihr sicherstellen, dass die Botschaft der Kampagne bzw. der Thematik generell in der Gesellschaft verankert wird?

Es ist nicht einfach sicherzustellen, dass Menschen aufeinander schauen und einander helfen. Wir versuchen laut zu sein, auf das Thema aufmerksam zu machen und Menschen zu erreichen, die sich dafür interessieren. Je mehr das sind, desto mehr verankert sich das Thema in der Gesellschaft.

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Foto © Julian Schmelzinger, klebermetzler, SOVISO

Was bedeutet Nachhaltigkeit für euch – und wie integriert ihr den Aspekt in eure Arbeit?

Nachhaltigkeit hat so viele verschiedene Ebenen. Und Nachhaltigkeit lässt sich aus unterschiedlichsten Perspektiven betrachten. Wir denken, es ist wichtig, auf sich zu schauen, zu dem stehen zu können, was man macht.

Auf andere schauen, und so arbeiten, dass man stolz darauf sein kann, was man für andere erarbeitet hat. Dann kommt man wohl einer Nachhaltigkeit am nächsten.

 

Was bedeutet #jungbleiben für euch?

Es ist jetzt schon öfters passiert, dass die Leute uns erstaunt angeschaut haben, wenn sie unser Alter erfahren. Das hat jetzt weniger mit unserem Äußeren, sondern mehr damit zu, dass man unsere Arbeiten und Projekte eher hinter jüngeren Menschen erwartet. Uns verwundert das dann immer etwas. Weil wir denken da nicht darüber nach, wie junggeblieben wir selber sind oder unsere Arbeit es ist – und vielleicht ist es genau das.

Wir machen das, was sich für uns gut anfühlt. Und wir machen das, wovon wir denken, dass sich unsere Kunden gut fühlen damit.

 

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Foto © Julian Schmelzinger, klebermetzler, SOVISO

Ohne, mild oder prickelnd?

Prickelnd. Bier ohne Kohlensäure schmeckt nicht.

 

Weitere inspirierende Portraits gibt es hier

Fotos/Videos: © Julian Schmelzinger, klebermetzler, SOVISO

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